Donnerstag, 22. Juli 2021

Rudi und Vicky kommen früher als erwartet. Pat lässt sie ins Shelter und ich bin dann auch gleich da. Ich säubere schnell den Hausbereich und verteile die morgendlichen Medikamente. Dann sind wir mit Ronnie und Mee bei Dr. Oi. Dr. Oi möchte weitestgehend sicherstellen, dass Ronnie staupefrei ist und nimmt ihm Blut für einen PCR-Test ab. Was ich mir am wenigsten leisten kann, ist ein Hund in meinem Shelter der Virusträger ist. Mee hat ein wenig abgenommen und hat Durchfall. Ihr Testresultat, das ich am Abend erhalte, ist jedoch nicht besorgniserregend. Bis auf die Anzahl der Blutplättchen liegen alle Werte im Normalbereich. Mee ist damit die nächste auf meiner Patientenliste. 

Kaum sind Rudi und Vicky gefahren ruft mich Ton an. Ton hatte mal bei mir gearbeitet. Er bittet mich um Hilfe für einen Hund der seit Stunden unter einem Auto liege und sich vor Schmerzen krümme und schreie. Ich kenne die Hündin; sie wurde im Rahmen des Projekts vor Monaten sterilisiert. Ton bringt die Hündin in eine Box und ich bin mit ihr bei Dr. Oi. Dr. Oi vermutet Staupe in fortgeschrittenem Stadium. In diesem Stadium ist das Gehirn bereits nachhaltig geschädigt. Wir beschließen die Hündin einzuschläfern. Ich bringe die Hündin zu Ton zurück damit er sie beerdigen kann. 

Auf dem Weg zum Shelter sehe ich einen Hund in erbärmlichem Zustand. Ich halte und schaue ihn mir genauer an. Dabei entdecke ich eine fürchterlich tiefe Wunde auf seinem Genick. Ich nähere mich dem Hund; er läuft nur ein paar Schritte davon, als wartete er, dass ihm geholfen würde. Lek vom Shelter nebenan kommt zufällig vorbei und hält natürlich als sie mich mit dem Hund sieht. Gemeinsam schaffen wir es ihn in eine Box zu bekommen und ich bin ein drittes Mal bei Dr. Oi. Dr. Oi schickt mich nach Hause und behält den Hund, den ich Billy nenne, nach der Erstversorgung erstmal über Nacht in der Klinik. Ich kann jedoch nicht nach Hause fahren, denn ich muss noch die abendlichen Medikamente im Shelter verteilen und Piak die Infusion geben.