Wenn ich morgens am Shelter eintreffe, steigt mein Stresslevel regelmäßig an. Allzu oft wurde ich im Laufe der Jahre mit unerwarteten Problemen konfrontiert und fand Hunde verletzt oder so gar tot vor. Paula, bewegt sich nun frei im Doppeltorbereich. Die weiteren Hunde dort scheinen ihre Anwesenheit akzeptiert zu haben. Als Nächstes schweift mein Blick über den Hausbereich. Auch dort sind heute Morgen alle Hunde unversehrt. Natürlich sorge ich mich vor allem um Carla und Cora, bin jedoch beruhigt zu sehen, wie etliche Hunde sich ihrer liebevoll annehmen. 

Da ich inzwischen immer davon ausgehen muss, dass Hunde aus den hinteren Bereichen ausgebrochen sind, gehe ich zunächst einmal rasch durch diese Bereiche. Im Dodger-Bereich finde ich alle vier Hunde vor, aber muss fast wie erwartet feststellen, dass sie sich einen neuen Durchgang nach draußen verschafft haben. Immerhin sind sie von selbst zurückgekommen. Ich verschließe das Loch provisorisch. Ich kann den Hunden nicht böse sein; sie sind ja total lieb und wollen sich nur ein wenig Abwechslung verschaffen. 

Die Abdichtung im Bereich in dem sich jetzt nur noch Maggie, Shorty und Girly aufhalten, nachdem ich Elly vorerst in den Doppeltorbereich verbannt habe, hat gehalten. Alle anderen Hunde in den hinteren Bereichen sind vollzählig. In ihren Bereichen sind die Metalsheets ja auch großenteils mit Maschendrahtrahmen abgesichert. 

Nach Absolvierung dieser ersten Inspektion mache ich mich an die Säuberungen, fülle Trinkwasser auf wo es notwendig ist und beginne danach mit der Fütterung. Nachdem die Hunde versorgt sind, fahre ich mit Lucy zu Dr. Oi. Lucys Wunde sieht bereits viel besser aus, wird jedoch neu verbunden. 

Wie gestern vereinbart, bringe ich Lucy dann zu Jutta. Lucy scheint sich rasch zurechtzufinden; Tessa und Kenzo kennt sie ja vom Haus und Mona scheint auch keine Einwände gegenüber dem Neuzugang zu erheben. Den Hunden geht es bei Jutta sehr gut und so wird sich Lucy hoffentlich ebenfalls schnell einleben. 

Am frühen Abend bin ich erneut im Shelter, um die abendlichen Medikamente zu verteilen. Vor dem Sheltertor empfängt mich Maggie. Im Doppeltorbereich sperre ich sie zusammen mit Elly in die vordere TVT Einheit. Die beiden leben ja zusammen und so ist Maggie die Nacht über nicht allein. Maggie hat sich wieder ein neues Loch unter den Metalsheets gegraben; Shorty und Girly jedoch sind ihr nicht gefolgt. Solange die maroden Metalsheets nicht mit solidem Maschendraht verstärkt werden, kann ich mich darauf einrichten, nun täglich Hunde von draußen einsammeln zu müssen.