Donnerstag, 19. August 2021

Direkt nach dem Aufstehen am Morgen schalte ich immer zuerst den Computer ein und frühstücke während ich emails, sowie Line- und Facebook messages beantworte. Heute berichten Rescuer über das vermehrte Auftreten von schweren Bisswunden unter Rüden im Bereich Pratumnak, in dem bereits viele Hündinnen im Rahmen des Projekts sterilisiert wurden. Hündinnen, deren Uterus und Ovarien entfernt wurden und deren Hormonproduktion damit nach einer etwa zweiwöchigen Übergangszeit zum Erliegen kommt, stehen den nicht kastrierten Rüden als Paarungsobjekt nicht mehr zur Verfügung und somit kommt es unter ihnen zu Paarungskämpfen um die noch verbliebenen unsterilisierten Hündinnen. Die Folge sind vielfach heftige Bissverletzungen, die unbehandelt häufig zu tiefen, madenbefallenen Wunden führen. 

Billy ist solch ein Fall und auch Theo, der zurzeit noch in der Dr. Oi Klinik behandelt wird. Theo ist vom Pratumnak. Gamzo, ein weiterer Pratumnak Rüde konnte nach wochenlanger Behandlung in der Dr. Kwanchai Klinik kastriert wieder auf die Straße entlassen werden. Mehrere weitere Fälle konnten bisher nicht versorgt werden, da die Behandlung langwierig und daher kostspielig ist. Für die Behandlung von Gamzo, Theo und Billy sind bis heute 25,000 Baht fällig geworden. Die Behandlungskosten müssen von Rescuern und Sponsoren aufgebracht werden, da SDF nur die reinen Sterilisationskosten für Hündinnen und Rüden bis zu einem Alter von sechs Monaten erstattet. 

Ich habe das Problem der Paarungskämpfe Dr. Oob, dem neuen SDF Verantwortlichen für das Projekt, dargelegt und von ihm die Erlaubnis erlangt die bisherige erlaubte monatliche Sterilisatonsquote von 200 Hündinnen und Rüdenwelpen ab September um 20 ausgewachsene Rüden zu erhöhen. Wir hoffen durch die Kastration der stärksten Rüden die Paarungskämpfe auf Dauer eindämmen zu können.

Am Vormittag bin ich dann im Shelter und verteile als Erstes die Medikamente. Rudi und Vicky kommen um Ronnie für die zweite Impfung und einen Bluttest abzuholen. Das Testergebnis, das ich am Abend erhalte, zeigt, dass Ronnies sechs Wochen lange Doxy/Ferric Behandlung erfolgreich war – Blutparasiten sind nicht mehr feststellbar und die Blutwerte sowie die Nieren und Leberwerte bewegen sich im Normalbereich. Theos Wundbehandlung geht in die richtige Richtung. Ich werde versuchen in am Samstag zu mir zu nehmen um ihn im Shelter weiterzubehandeln. 

Pat ist schon bei der Fütterung als ich mit Ronnie wieder im Shelter eintreffe. Obwohl es leicht regnet müssen die Hunde ja versorgt werden. Ich schrubbe die Wasserbehälter aus und erneuere das Wasser. Nach der Fütterung säubere ich die Bereiche. Zum Grasmähen fehlt mir danach die Energie. Ich hoffe, ich habe morgen mehr Zeit dazu. 

Tammy ist wieder vor dem Sheltertor aufgetaucht. Ich nehme sie herein und verabreiche ihr Doxy. Pat füttert sie mit Reisfutter. Tammy ist eine kleine, zarte Hündin, die es in ihrem Leben offensichtlich nicht leicht hatte. Trotzdem hat sie sich ihr angenehmes Wesen erhalten. Wir werden uns um sie kümmern, sofern wir Gelegenheit dazu haben. Tammy verbringt eine Stunde in einem der Kennel und danach lasse ich sie unter Beobachtung heraus. Einige der Haushunde beschnuppern sie und lassen sie dann in Ruhe. Obwohl ich unter den Haushunden einige Rabauken habe, habe ich keine Bedenken Tammy bei ihnen zu lassen während ich arbeite. Sie bewegt sich auch ganz entspannt unter den Hunden im Haus. Am Nachmittag setze ich Tammy wieder vor dem Sheltertor ab und verrichte danach meine abendlichen Arbeiten.