Morgens ist im Shelter wieder umfangreiche Säuberung angesagt.
Obwohl ich die Hunde nur einmal täglich füttere und zuweilen auch nur
alle 36 Stunden, kann ich Tags darauf mindestens drei Haufen pro Hund
vom Boden kratzen. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie andere Shelter
mit dem Kot von hundert, zweihundert oder mehr Hunden klarkommen. Für
mich jedenfalls geht die meiste Arbeitszeit mit Säuberung drauf. Die
zweimal tägliche Medikamentierung nimmt den Rest der Shelterzeit in
Anspruch. Es bleibt dann nur sehr wenig Zeit für die Zuwendung jedes
einzelnen Hundes übrig. Immerhin haben mich ja die Hunde wenn ich die
Bereich säubere und viele von ihnen folgen mir dann und beschäftigen
sich untereinander. Wenn ich mich dann mal zu ihnen setze wird ihre
Zuwendung schnell überwältigend und ich muss bald aufstehen um nicht
überrollt zu werden. Es ist ein großer Unterschied mit einigen wenigen
Hunden zusammenzuleben oder mit so vielen.
Dass ich nicht jedem
einzelnen Hund, der es möchte, meine volle Zuwendung erteilen kann,
hinterlässt in mir häufig ein Schuldgefühl. Und gerade dann, wenn ich
einen Hund verloren habe bedauere ich es ihm nicht genug gegeben zu
haben.
Am Nachmittag bin ich am Central Marina. Die TVT Hündin sehe ich
nicht, jedoch aber den Rüden, dem ich Carprofen verabreiche. Die
Schwellung scheint schon ein wenig abzuklingen und ich hoffe, dass sie
nach einer weiteren zweimaligen Behandlung Episode sein wird. Ich habe
Dr. Kwanchai gebeten Bua versuchen zu lassen die Hündin zu darten.
SDF
hat mich gebeten einige Straßen und Tempel erneut aufzusuchen und eine
zweite Zählung durchzuführen. Ich laufe die Pattaya Beach Road und die
Jomtien Beach Road entlang und zähle wieder. Danach bin ich im Wat Chai
Mongkol. Dort treffe ich nur am Tor zwei Hündinnen an. Im gesamten
Tempelbereich kann ich keinen weiteren Hund entdecken. Ich frage nach
und man teilt mir mit, dass die City Hall alle Hunde abgeholt habe.
Schließlich bin ich noch im Wat Boon Kanchanaram.
Am frühen Abend bin
ich dann wieder im Shelter. Ling Ling scheint sich anscheinend wohl in
ihrer neuen Umgebung zu fühlen. Die übrigen Hunde lassen sie in Ruhe,
sie ist freundlich zu mir und hört schon auf ihren neuen Namen.