Dienstag, 6. August 2019

Morgens ist im Shelter wieder umfangreiche Säuberung angesagt. Obwohl ich die Hunde nur einmal täglich füttere und zuweilen auch nur alle 36 Stunden, kann ich Tags darauf mindestens drei Haufen pro Hund vom Boden kratzen. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie andere Shelter mit dem Kot von hundert, zweihundert oder mehr Hunden klarkommen. Für mich jedenfalls geht die meiste Arbeitszeit mit Säuberung drauf. Die zweimal tägliche Medikamentierung nimmt den Rest der Shelterzeit in Anspruch. Es bleibt dann nur sehr wenig Zeit für die Zuwendung jedes einzelnen Hundes übrig. Immerhin haben mich ja die Hunde wenn ich die Bereich säubere und viele von ihnen folgen mir dann und beschäftigen sich untereinander. Wenn ich mich dann mal zu ihnen setze wird ihre Zuwendung schnell überwältigend und ich muss bald aufstehen um nicht überrollt zu werden. Es ist ein großer Unterschied mit einigen wenigen Hunden zusammenzuleben oder mit so vielen. 

Dass ich nicht jedem einzelnen Hund, der es möchte, meine volle Zuwendung erteilen kann, hinterlässt in mir häufig ein Schuldgefühl. Und gerade dann, wenn ich einen Hund verloren habe bedauere ich es ihm nicht genug gegeben zu haben. 

Am Nachmittag bin ich am Central Marina. Die TVT Hündin sehe ich nicht, jedoch aber den Rüden, dem ich Carprofen verabreiche. Die Schwellung scheint schon ein wenig abzuklingen und ich hoffe, dass sie nach einer weiteren zweimaligen Behandlung Episode sein wird. Ich habe Dr. Kwanchai gebeten Bua versuchen zu lassen die Hündin zu darten. 

SDF hat mich gebeten einige Straßen und Tempel erneut aufzusuchen und eine zweite Zählung durchzuführen. Ich laufe die Pattaya Beach Road und die Jomtien Beach Road entlang und zähle wieder. Danach bin ich im Wat Chai Mongkol. Dort treffe ich nur am Tor zwei Hündinnen an. Im gesamten Tempelbereich kann ich keinen weiteren Hund entdecken. Ich frage nach und man teilt mir mit, dass die City Hall alle Hunde abgeholt habe. Schließlich bin ich noch im Wat Boon Kanchanaram. 

Am frühen Abend bin ich dann wieder im Shelter. Ling Ling scheint sich anscheinend wohl in ihrer neuen Umgebung zu fühlen. Die übrigen Hunde lassen sie in Ruhe, sie ist freundlich zu mir und hört schon auf ihren neuen Namen.