Montag, 6. Juli 2020

Ich habe seit Tagen auf dem Wege zum Shelter einen Rüden mit einem Halsband bemerkt, der sich immer an der gleichen Stelle aufgehalten hat. Heute Morgen halte ich bei ihm an. Der Hund kommt auf mich zu und lässt sich von mir streicheln. Es tauchen in dem Bereich öfter Hunde auf, die jedoch sind alle sehr scheu und laufen davon, wenn ich mich ihnen nähere. Der Rüde ist in ausgezeichnetem Zustand und kastriert. Es ist klar, dass er ausgesetzt worden ist. Es ist ein Leichtes ihn in den Wagen zu heben und mitzunehmen. Im Shelter platziere ich ihn zunächst in einen der Kennel, damit er sich an die Hunde und die neue Umgebung gewöhnen kann. Ich verrichte dann meine gewohnten Arbeiten. 

Pat kommt und füttert. Am Nachmittag bringe ich Kobie, so nenne ich ihn, in die hinteren Bereiche, in denen sich gegenwärtig Tashi, Lina, Tommy, Nuri, Pema, Avira und Erin aufhalten. Diese Bereiche sind zwar trennbar, aber zurzeit stehen die Türen offen. Die acht Hunde haben somit vier Salas zur Verfügung und sehr viel Platz. Kobie ist noch jung, ich schätze keine zwei Jahre alt und sehr gutmütig. Da er recht groß ist, lässt er sich von den Anwesenden nicht einschüchtern. Nur Pema zickt ihn ein wenig an. Das macht Kobie aber nichts aus. Die Eingliederung macht auch deswegen zunächst keine Schwierigkeiten, weil Kobie Vertrauen zu mir hat. 

Ich stelle fest, dass Tashi sich am Auge verletzt hat. Pat meint, dass er sich aggressiv zu den Hunden im Nachbarbereich verhalten hat und sich dabei an einer scharfen Kante unter dem Tor verletzt haben kann. Tashi ist ein schwieriger Patient und so kann ich ihm nur Doxycyline geben und hoffen, dass die Wunde gut wieder zuheilt. Bei Kenji hat das ja gut geklappt. Der ließ sich allerdings auch das Auge säubern und Augentropfen geben. 

Bei meiner abendlichen Verteilung der Medikamente scheinen sich die Hunde mit Kobie zurechtgefunden zu haben. Kobie ist der ideale Adoptionshund. Ich werde versuchen morgen mal ein paar gute Fotos von ihm zu machen.