Dienstag, 24. Oktober 2023

Ich bin immer etwas besorgt, wenn ich das Shelter betrete, weil ich nie weiß, ob mich nicht wieder ein unguter Umstand erwartet. In den vergangenen fünfzehn Jahren, in denen ich mich um Straßentiere kümmere, musste ich so unendlich viele leidvolle Erlebnisse verarbeiten, die traumatische Spuren bei mir hinterlassen haben. Heute jedoch bleibe ich zunächst von einem weiteren Unheil verschont. 

Im Doppeltorbereich erwarten mich Luna, Lizzy, Arkan, Chip und Khiaow in guter Stimmung und auch Tinka, Jake und Satya, die ich in einer der beiden TVT Einheiten vorfinde, geht es gut. Wenn ich in den Hausbereich trete, verschaffe ich mir als Erstes einen schnellen Überblick, um mich zu vergewissern, ob es den Hunden gutgeht und trete dann ins Haus, in dem mich die Hunde dort empfangen. Alle 29 Hunde wollen einzeln begrüßt werden und das mache ich auch gern, erleichtert, sie gesund und munter vorzufinden. 

Ich verteile dann an Tinka, Jake, Luna und Merlin die Medikamente und mache mich danach an die Säuberung von Haus, Hausbereich und Doppeltorbereich. Anschließend gehe ich säubernd durch die hinteren Bereiche und erneuere das Trinkwasser, wo es notwendig ist. 

Im Dodger-Bereich sehe ich zu meiner Überraschung keinen einzigen der Hunde. In schneller Folge jedoch schlüpfen Dodger, Max, Darla und Alex von außen durch eine kleine Öffnung im Zaun, die sie sich offensichtlich verschafft haben, als ich nicht mehr im Shelter war. Es schien, als hätten sie auf mich gewartet. 

Ich verschließe die Öffnung provisorisch und gehe dann nach draußen, um nach Safo zu suchen, der sich nicht eingefunden hat. Dabei suche ich die Umgebung des Shelters weitläufig ab und rufe nach ihm; Safo jedoch lässt sich nicht blicken. Erst als ich meine Säuberungsarbeiten fortsetze und nach einer halben Stunde erneut nach ihm suche, taucht er aus dem hohen Gras auf und folgt mir willig zurück in seinen Bereich. Anscheinend hat den Hunden der Ausflug Spaß gemacht und sie sind alle unversehrt geblieben. 

Nachdem alle wieder beisammen sind, verschraube ich die Metalsheets und verbarrikadiere die Schwachstelle mit einer Palette. Danach setze ich die Säuberungen fort und füttere anschließend. Alle anderen Hunde in den hinteren Bereichen sind vollzählig und ich hoffe, dass der Ausflug der Dodger-Crew ein Einzelfall bleibt.