Montag, 30. Mai 2022

Ich kaufe wie immer, wenn ich allein im Shelter arbeite, Fleisch und Eier ein und bereite dann das Reisfutter für neun Hunde zu. Es sind nicht immer dieselben, die ich mit Reis füttere, sondern ich variiere ein wenig, damit alle, die es nötig haben, mal das bekommen, auf das sie so wild sind. Dann verteile ich die morgendlichen Medikamente und säubere danach Haus, TVT Station und Bereiche. 

Anschließend bin ich mit Victor und Snowey bei Dr. Oi. Snoweys Wunde wird neu versorgt; in drei Tagen könne ich das Pflaster abnehmen. Dann sollte sich die Wunde geschlossen haben. Dr. Oi ist sich nicht schlüssig, warum die Lymphdrüsen an Victors Hinterläufen immer wieder anschwellen. Ein erneuter Bluttest soll Aufschluss geben, ob weiterhin eine Entzündung vorliegt. Es sei auch nicht auszuschließen, dass Victor Staupevirusträger ist. Der Virus kann sich im Nervensystem oder der Haut verbergen und schwächt das Immunsystem. Victors Schwester Emma ist ja dem Virus erlegen. 

Ich bringe Snowey zurück in die TVT Station und lasse Victor zunächst im Doppeltorbereich. Als ich die Tür zum Hausbereich öffne, kriegen sich Pinky und Khiaow in die Wolle, und zwar so heftig, dass ich sie mehrfach nur mit Mühe voneinander trennen kann. Dieser Ausbruch ungehemmter Aggression hat sich schon etliche Male angedeutet, indem sich die beiden angifteten. Zu einer Auseinandersetzung aber kam es nie. Glücklicherweise kommen beide Hunde nur mit kleineren Bisswunden davon und auch ich bleibe unverletzt. Ich versorge die Wunden und sperre Khiaow in einen der Kennel. Dort bleibt sie auch erstmal über Nacht. 

Nachdem sich die Aufregung gelegt hat, füttere ich acht Hunde in der Küche und Roshi in ihrer Hütte. Anschließend gibt es Trockenfutter für die übrigen Hunde. Ich mache noch eine Säuberungsrunde und verteile die abendlichen Medikamente. 

Abends bin ich dann wieder bei den Loft-Hunden, sehe jedoch nur drei Welpen in der Nähe des Restaurants, die sofort die Flucht ergreifen als sie mich sehen. Heidi schreibt mir später, dass sich die großen Hunde auf der anderen Seite des Feldes aufhalten.