Samstag, 23. April 2022

Morgens im Shelter säubere ich zunächst Haus und Bereiche, bereite das Reisfutter zu und verteile die Medikamente. Dann bin ich mit Khiaow bei Dr. Oi. Khiaow wird der Druckverband abgenommen. Die Schwellung ist fast völlig zurückgegangen. Khiaow soll noch einige Tage lang Clindamycin bekommen. 

Auf dem Wege zurück zum Shelter treffe ich Lek und ihren Ehemann am Shelter nebenan. Leks Ehemann hat für schon mal Jingo auf dem Feld draußen gedarted und ich bitte ihn mir zu helfen Isco und Kimi im Shelter einzufangen. Die beiden sind Geschwister von Jingo und auch sie sind im Shelter nie heimisch geworden. Ich habe ihnen nie nahe kommen können und deshalb habe ich entschieden, sie ins Wat Amparahm umzusiedeln, wo sie ihre Freiheit haben und sich ihren Platz suchen können. 

Leks Ehemann benötigt nur wenige Minuten, um beide Hunde mit dem Netz einzufangen und eine Stunde später bin ich mit Isco und Kimi im Wat. Glücklicherweise laufen sie nicht sofort davon als ich sie aus den Boxen lasse, sondern verkriechen sich erstmal unter dem Pick-up. Ich verteile Fischöl an die Vorhallenhunde und gehe dann nach den Strandhunden schauen. Alle Hunde sind zur Stelle, auch Deva, die ich beim vergangenen Besuch vermisst habe. Toto und Kofi liegen immer noch abseits bei den Booten am Strand. Ihnen scheint es gutzugehen, wie den anderen Hunden auch. 

Ba Bät kommt vorbei und ich stelle ihr Isco und Kimi vor. Sie wird die beiden Hunde von nun an ebenfalls versorgen. Ich werde dafür die Reisration von 75 kg monatlich auf 90 kg erhöhen. Als ich fahre, sehe ich, dass Kimi und Isco an der Vorhalle verbleiben. Vielleicht erinnert sich Jingo noch an sie und macht ihnen die Eingewöhnung leichter. 

Wieder im Shelter verteile ich zunächst das Reisfutter und füttere danach alle übrigen Hunde. Anschließend gibt es Fischöl für die Hunde mit Fellproblemen. Tarik hat sich unter einer Sala verkrochen. Er ist so schwach, dass ich ihn in den Behandlungsraum tragen muss. Das Reisfutter rührt er nicht an und will auch die Medikamente nicht nehmen. Mir scheint, dass es nun mit ihm zu Ende geht. Ich verabreiche ihm dennoch die Infusion und lasse ihn über Nacht im Behandlungsraum. Eine ganze Weile sitze ich noch bei ihm und halte ihn. Es kann sein, dass es das letzte Mal ist und ich verabschiede mich schon innerlich von Tarik.