Montag, 26. Februar 2018

Brownie hat die Nacht im Bad verbracht und sich erstklassig verhalten. Er ist ja auch ein ganz Lieber. Ich gebe ihm Augentropfen und bringe ihn nach draußen. Natürlich ist ein weiterer Hund störend für die schon anwesenden Hunde und insbesondere Tommy und Adrian zicken herum. An Johnny und Kenji kann ich feststellen, dass sie die Neulinge nur dulden. 

Tommy scheint sich nun allmählich zu erholen und ist der frechste der ganzen Bande. Er versucht mit Kenji zu spielen und auch mit Lena. Lena geht zeitweise darauf ein, aber sein Enthusiasmus ist ihr auf Dauer auch zu viel. Kenji will gar nichts von Tommy wissen, der gibt jedoch auch dann nicht auf, wenn Kenji ihn genervt anblafft. Ich muss immer schauen, dass Tommy Kenji nicht zu Nahe kommt. 

Adrian beansprucht nun Hausrecht und knurrt jeden Hund an, der an ihm vorbeigeht. Seine Aggressionen irritieren zuweilen auch die sonst friedlichen Hunde. Selbst Johnny und Tayo, die sonst gut miteinander auskommen, hatten sich deswegen schon in der Wolle. Lena und Patty halten sich ganz raus und verziehen sich in ruhige Ecken. 

Nach einer kurzen Zeit draußen kommt Brownie wieder ins Haus und sucht sich seinen Platz. Es ist augenscheinlich, dass sein Sehvermögen stark beeinträchtigt ist. Ich hoffe, dass sich mit der regelmäßigen Verabreichung der Augentropfen die Hornhauttrübung beheben lässt.

Während ich dies hier schreibe, liegen alle Hunde entweder um mich herum oder im Wohnraum verteilt. Bei mir liegen Kenji, der Raufbold vom Mabrachan 7/11, den ich zu mir genommen hatte, weil er ständig zerbissen war; Johnny, den Fischersleute als Welpe am Baan Amphur Strand gefunden hatten; Tayo, der am Najomtien Strand attackiert wurde und eine schwere Beinverletzung davongetragen hatte; Tommy, der mit Darmverschluss als Welpe allein und verlassen auf der Straße gefunden wurde und Patty, die mir ein Obdachloser in die Hand gedrückt hatte. Im Wohnraum liegen Lena, deren Mutter vergiftet wurde und die mit ihren Geschwistern als Welpe zu mir kam; Adrian, der als Welpe angefahren wurde und drei Jahre lang als Krüppel auf der Straße überlebt hatte und schließlich Brownie, der an Krebs leidet. Manchmal denke ich, dass das nicht ich bin, der mit diesen Schicksalen lebt, so surreal kommt mir das hier vor.

Nachdem ich Brownie Augentropfen verabreicht habe, fahre ich am frühen Nachmittag mit Adrian in die NPW Klinik. Anschließend liefere ich 40 kg Trockenfutter und Katzenstreu bei Wan Song ab. Ich fahre weiter und schaue nach Martha und Teddy und schließlich nach Hala, die bei Mirko, Anja und Sila liegt. 

Bei Hala hatte ich beim letzten Mal einen recht großen Abszess auf ihrem Rücken entdeckt. Nun stelle ich fest, dass sie jemand zu einem Tierarzt gebracht hatte. Das aber scheint schon einige Tage her zu sein. Deswegen nehme ich sie an Bord und lasse sie in der NPW Klinik behandeln. Dort geht mir dann auch ein Licht auf, denn der Verband weist auf eine Behandlung in der Naklua Klinik hin. Nur diese Klinik verpackt Hunde in Baumwolltuch Shirts, die auch ich früher für sterilisierte Hunde gebraucht habe. Ich hatte die Anfertigung in der Naklua Klinik gelernt. Ich werde also morgen in der Klinik nachfragen, wer Hala dort hingebracht hatte. 

Nach Halas Neuversorgung nehme ich sie mit nach Hause, da die Behandlung täglich fortgeführt werden muss. Nach einer fünfminütigen Schnüffelphase wird sie in die Gruppe aufgenommen. Abends erhält Brownie erneut Augentropfen verabreicht und Adrian eine weitere Infusion.