Wie verabredet hole ich Josef aus der Stadt ab und wir fahren zu uns
nach Hause. Wie immer, wenn Besucher kommen bestürmen die meisten Hunde
auch Josef. Besonders Aya, Yaya, Juma, Prana und Leela
können schon etwas lästig werden. Nicht alle Besucher mögen es, wenn
ein halbes Dutzend Hunde an ihnen hochspringen. Josef informiert sich
über die Anlage und macht Fotos. Nach einer Stunde bringe ich in wieder
zurück und wir verabschieden uns für kommenden November.
Ich fahre
weiter zum Tuk.com
Parkhaus, um nach den verbliebenen Hunden zu schauen. Anfangs kann ich
keinen von ihnen entdecken und mache mir schon Sorgen, aber nach einiger
Suche finde ich Figo, Fanta, Farah, die Mutter von Said und eine weitere noch nicht sterilisierte Hündin. Flake, die einzige Hündin, die zutraulich war, vermisse ich allerdings.
Auf dem Wege zum Tuk.com entdecke ich in einer Seitenstraße eine Hündin, die Flake
sehr ähnlich sieht. Ich rufe sie beim Namen und sie reagiert.
Allerdings nicht so, wie sie das zuvor immer getan hat. Vielleicht ist
sie enttäuscht, dass ich mich einige Zeit nicht mehr habe blicken
lassen. Wenn ich im Parkhaus war, hatte ich sie ja nie gesehen. Ich
setze mich zu Flake und sie taut langsam auf. Eine Frau kommt aus dem Laden vor dem sie liegt. Sie sorgt für Flake und die sieht auch gut und wohlgenährt aus. Die Frau bittet mich Flake mitzunehmen, da die Gasse stark befahren ist und sie Angst hat, dass Flake irgendwann mal angefahren wird. Die freundliche Frau zeigt mir auch noch ein sehr hübsches, junges Kätzchen. Es ist die einzige Überlebende aus einem Wurf und die Mutter ist verschwunden. Die Frau fragt mich, ob ich sie nicht auch aufnehmen könne. Bei Flake muss ich nicht lange nachdenken. Bei dem Kätzchen habe ich Bedenken, denn sie müsste ja mit Leila klarkommen und Leila
war nie besonders freundlich zu den anderen Katzen, die ich auf dem
Parkplatz vom Apartmenthaus gefüttert hatte.
Da ich keine Box dabei
habe, nehme ich Flake
auf meinen Beifahrersitz und fahre mit ihr zu Dr. Sam, um sie
untersuchen und impfen zu lassen. Ich borge mir in der Klinik einen
Käfig und fahre mit Flake nach Hause. Dort rolle ich den Käfig in den Hof und öffne die Tür. Wie jedes mal,
wenn ein neuer Hund ankommt, sind alle Anwesenden neugierig und wollen
ihn beschnuppern, was nicht immer gut ankommt. Nach zehn Minuten gehen
aber bis auf ein paar von ihnen ihren Geschäften nach und Flake kommt vorsichtig
aus dem Käfig. Sie orientiert sich an mir und folgt mir bei einer
Besichtigungstour durch Hof und Garten. Nach einer halben Stunde habe
ich das Gefühl, dass sich sie allein lassen kann und tatsächlich fügt
sie sich ohne Probleme ein.
Als ich nach einer Stunde wieder herausgehe,
läuft sie schon allein im Hof herum und kommt freudig auf mich zu, als
sie mich sieht. Ihre Augen strahlen und ich freue mich, dass es ihr
offensichtlich gut bei uns gefällt. Ich habe nun auch keine Bedenken sie
nachts mit den anderen Hunden draußen zu lassen. Später am Abend, als
ich meinen üblichen abschließenden Rundgang mache, liegt sie schon mit
den anderen zusammen auf der Terrasse.