Morgens verrichte ich die üblichen Arbeiten und verteile Medizin. Daryas
Abszess ist merklich zurückgegangen und wird hoffentlich schon bald
völlig verschwunden sein.
Am Nachmittag habe ich einiges in der Stadt zu
tun. In der Vertragswerkstatt der Versicherung höre ich, dass ich erst
im kommenden Monat einen Reparaturtermin bekommen könne. Vielleicht ist
dann die Beifahrertür Ende September endlich repariert. Das wären dann
vier Monate nach dem Unfall.
In Naklua sehe ich einen Hund von dem ich im ersten Augenblick annehme, dass es Bliss sei. Bliss lebte im Slum, wurde sterilisiert und ist kurz danach verschwunden. Ich hatte sie zuletzt im Talat Rong Roht noch mit ihrem Shirt gesehen. Auf Fahrten durch Naklua
meinte ich sie zweimal auf der Straße gesehen zu haben, aber jedes mal
wenn ich anhielt um nach ihr zu schauen, war sie wie vom Erdboden
verschluckt. Es stellt sich also heraus, dass die Hündin nicht Bliss
ist, obwohl sie auf mich zukommt, als ich sie rufe. Sie ist sehr
zutraulich und ich kann sie oberflächlich untersuchen. Sie ist etwa
sieben Monate alt und in relativ gutem Zustand. Ich habe am kommenden
Dienstag einen Termin bei Dr. Sam. Eigentlich wären dann Juma und Maisha dran, aber wenn ich die Hündin wiederfinde, werde ich sie vorziehen.
Lina hat sich ihres Shirts entledigt. Das Pflaster über der Operationswunde ist aber noch intakt. Nuras
Shirt hält noch nachdem ich es zweimal neu verknotet habe. Wie schon
zuvor erwähnt, scheint das korrekte Anpassen des Shirts eine Kunst zu
sein.