Freitag, 21. August 2015

Mario meldet sich für den Vormittag an. Er teilt mir mit, dass Lady sich nicht einleben will. Sie sei bereits zweimal weggelaufen und liege nun nur noch teilnahmslos in einer Ecke. Mario bittet mich Lady zurückzunehmen und ihm zu erlauben sich einen anderen Hund auszusuchen. Natürlich fällt mir sofort Kimba ein und tatsächlich, als Mario am Tor erscheint und Kimba sieht, will er ihn sofort mitnehmen. Zuerst jedoch nehme ich Lady in Empfang, die sichtbar froh ist wieder bei uns zu sein. Kimba lässt sich willig ein von Mario mitgebrachtes Halsband umlegen und springt von selbst zu Marios Maid ins Auto. Dieses Mal scheint also die Chemie besser zu stimmen, aber ob es wirklich passt, wird sich erst in den kommenden Tagen herausstellen.

Mario fährt mit Kimba davon und Lady wetzt ganz aufgekratzt durch Hof und Garten. Ob wir sie jemals vermitteln können steht wohl nun in den Sternen.

Wan Song hat mich gebeten ihr noch einmal Trockenfutter zu bringen. Das vorige Mal hatte ich ihr Bog Dok 20 % Protein gebracht, das den Hunden nicht so mundet. Die ziehen Apro 15 % mit mehr Balaststoffen vor. Diese Erfahrung habe ich auch schon mit den Hunden im Haus gemacht. Wenn es Bog Dok gibt bleiben die Futterschüsseln halb voll. Damit auch die Proteinzufuhr gewährleistet ist, bitte ich Ui das Apro mit Bog Dok 26 % für kleine Rassen zu mischen.

Bevor ich mich zu Wan Song auf den Weg mache, meldet sich Josie, die sich auch gelegentlich um Straßenhunde kümmert, an. Josy möchte helfen Kimba und Sparky zu vermitteln und ist natürlich ganz überrascht wie schnell Kimba anscheinend ein neues Zuhause gefunden hat. Ich bitte Josie Kami an Kimbas Stelle versuchen zu vermitteln und sie macht etliche Fotos von Sparky und Kami. Josie ist so freundlich uns 60 kg Trockenfutter dazulassen.

Nachdem sie gefahren ist, fahre ich zur Thappraya Road in Jomtien, wo zwei Touristinnen aus Deutschland auf mich warten. Samira und Ramona hatten mir gestern berichtet, dass sie einen Rüden mit einer Geschwulst auf seinem Nasenrücken entdeckt haben. Sie bitten mich mir den Hund mal anzusehen. Ich treffe die beiden an einem sehr einfachen Straßenrestaurant und wir finden den Hund auch gleich. Es stellt sich heraus, dass sich die Betreiberin des Restaurants um ihn kümmert, allerdings nicht so wie es sein sollte. Lek, so heißt der Rüde, weist diese Geschwulst nach Aussagen der Frau schon mehr als ein Jahr lang auf. Zudem trägt er ein verrostetes Kettenhalsband, das seinen Nacken seit Langem aufgeschürft hat. Ich nehme ihm die Kette ab und frage Samira und Ramona ob sie sich an den Kosten für eine Untersuchung beteiligen wollen; sie geben mir 1,000 Baht.

Wir quetschen Lek in die für ihn eigentlich zu kleine Box und ich fahre mit ihm zu Dr. Sam. Die Geschwulst wird punktiert und die Flüssigkeit untersucht. Dr. Sam kann keine Krebszellen entdecken, allerdings aber Sporen, die auf eine Pilzinfektion hindeuten könnten. Eine genaue Diagnose könne nur mittels eines zytologischen Tests gestellt werden. Da Lek räudig ist bekommt er eine Ivermectininjektion und er wird gegen Flöhe und Zecken behandelt. Das Testergebnis wird erst in einigen Tagen vorliegen und deshalb bringe ich Lek erst einmal an seinen alten Platz zurück.

Ein Taxifahrer dort zeigt mir noch einen anderen Hund, der einige offene Stellen auf seinem Rücken aufweist. Ich verspreche dem Taxifahrer in den kommenden Tagen wieder vorbeizukommen. Ich werde ihm dann Cephalexin und Ivermectin Tabletten geben.

In Naklua kaufe ich schnell einen 20 kg Sack Apro und bringe ihn zu Wan Song. Anschließend fahre ich wieder in die Klinik, um Tara abzuholen. Mit etwas Geschick bringen wir sie in die Box und ich fahre sie zu den Slumleuten. Dem alten Mann, der sich um die Hunde dort kümmert, gebe ich 10 Doxicyclintabletten und schärfe ihm ein, Tara täglich eine zu verabreichen. Ich hoffe, dass das Shirt dieses Mal ein paar Tage lang hält, sodass es keine Probleme mit der Wundheilung geben wird.

Zurück im Haus berichtet mir Ui, dass sich Lady mit Sparky angelegt hat und dass sie Sparky deshalb zu sich genommen hat. Ich denke, dass wir das Problem morgen im Laufe des Tages in den Griff bekommen werden.