Samstag, 15. August 2015

Gerade als Ui und ich bei der morgendlichen Fütterung sind, schlagen die Hunde an, da jemand am Tor ist. Es stellt sich heraus, dass es Khun Bun ist, die mit Steven, ihrem amerikanischen Mann, schon mal einen von Malis Hunden adoptiert hat. Da einer ihrer beiden Hunde gestorben ist, möchte sie gern wieder einen neuen adoptieren. Khun Bun wirft ziemlich schnell ein Auge auf Coco. Da ihr aber auch Patty gefällt, ruft sie ihren Mann an, ob sie zwei Hunde nehmen könne. Der ist einverstanden und so fahren Ui mit Coco in Khun Buns Auto und ich mit Patty zum gemeinsamen Anwesen von Khun Bun und Steven. 

Ui und ich bleiben eine halbe Stunde, um zu sehen, wie sich die Hunde verhalten. Patty war ja erst vor zwei Tagen sterilisiert worden und ich habe Anfangs Bedenken sie vor dem Fädenziehen wegzugeben. Aber da das Haus von Steven und Khun Bun nur fünf Minuten von uns entfernt liegt und ich Khun Bun genau erkläre, wie sie Patty behandeln muss und ihr für sieben Tage Doxicyclin gebe, entschließe ich mich Khun Buns Spontaneität zu folgen und ihr Patty sofort zu überlassen. Wer weiß, ob sie noch einer Woche genauso fühlt wie heute und Patty ist ja äußerlich nicht gerade der ideale Adoptionshund. 

Khun Bun geht sehr liebevoll mit Coco und Patty um. Patty, habe ich den Eindruck, findet sich schnell in der neuen Umgebung zurecht. Bei Coco bin ich mir nicht so sicher. Sie ist ja total auf Ui fixiert und als wir gehen, möchte sie auch wieder mit ihr gehen. Ui ruft später Khun Bun an, und die sagt ihr, dass sich Coco schon mit Satang, dem Bang Kaew Mischling des Hauses anfreundet. Sollte es irgendwelche Probleme geben, können wir ja auch jederzeit rüberfahren.

Wieder zu Hause versuche ich Carla zu überreden mal nach draußen zu kommen. Sie hatte ja gestern schon eine Zeitlang auf der kleinen Terrasse gesessen und so ist ihr die neue Umgebung nicht ganz fremd. Nach einigem Zögern folgt mir Carla auf die Terrasse. Yaya, Yana, Yota, Luna und natürlich auch Prana kommen und beschnuppern sie. Außer Carlas leichtem Zähnefletschen passiert nicht viel. Nach einigen Minuten lasse ich die Hunde allein und mache mich an ein paar Gartenarbeiten. Schließlich kommt Carla von der Terrasse und begleitet mich. Sie folgt mir auch in den hinteren und den inneren Bereich. Da Carla recht groß und kräftig ist, haben die anderen Hunde einen gewissen Respekt vor ihr und sogar Leela, die immer die erste ist, wenn es gilt Unsinn anzustellen, ist recht brav zu ihr. Zurück im Hof löst sich Carla von mir und erkundet das Gelände. Sie läuft auch in den Küchenvorbereich, wo etliche der Hunde häufig liegen. Es scheint so, dass Carla nun einigermaßen akzeptiert ist und eine halbe Stunde später sehe ich sie schon auf der großen Terrasse inmitten der anderen Hunde.

Während ich dies hier schreibe, höre ich einige Hunde anschlagen und schaue aus dem Bürofenster, aus dem ich den Teil des inneren Bereiches einsehen kann, der an den Hof grenzt. Ich sehe Lennard und Luna vorbeilaufen und dann auch Skinny, die neugierig in den Hof schaut. Als Yaya an der halboffenen Absperrung auftaucht, läuft sie wieder in den inneren Bereich, kommt aber sofort zurück. Skinny bewegt sich  völlig normal mit aufgestelltem Schweif und und ist äußerlich nicht mehr von einem gesunden Hund zu unterscheiden. 

Kami hat mittlerweile ihren Platz gefunden und sich glücklicherweise nicht zu einem Bully entwickelt. Sie ist nun ein ganz normales Mitglied der Meute wie Leela und Flake auch. Ich bade noch schnell Rudi und Leela und fahre dann nach Tongklom, um dem Rüden Ivermectin zu geben. 

Anschließend fahre ich zu Ba Bät und bringe ihr 20 kg Reis. An der Vorhalle werde ich von allen Hunden empfangen. Satya ist auch wieder aufgetaucht. Ich berichte dem Obdachlosen, dass Carla bereits sterilisiert wurde und sich bei uns wohlfühle. Nachdem ich die Behälter gesäubert und aufgefüllt habe, gehe ich mit den Vorhallenhunden an den Strand. Auf dem Rückweg bekomme ich kurz Kontakt zu Prince und Rocky, die noch immer genauso zutraulich zu mir sind wie früher. Leider sehe ich Bonnie und Tessa wieder nicht. 

Ich fahre weiter, um mich mal wieder um Happy und Lucky, die beiden Hunde, die Jos und Pla adoptiert haben, zu kümmern. Obwohl die beiden nicht mehr wiederzuerkennen sind, so sind sie gewachsen, freuen sie sich sehr mich zu sehen. Es geht ihnen gut und sie werden prima von Jos und Pla auf deren großen Anwesen versorgt. Mittlerweile ist noch ein Rüde dazugekommen und vier Kätzchen, die Jos ausgesetzt gefunden hat. 

Auf dem Rückweg in die Stadt halte ich an der Thepprasit Road, um Malee und ihrem Bruder Ivermectin zu geben. Malee verschmäht die Wurststückchen erneut, aber ihr Bruder frisst sie. Ich gehe weiter zu den Welpen an der Pattaya Mail und verteile an sie ebenfalls Ivermectin. 

Ein Wachmann macht mich auf eine Hündin aufmerksam, die von einem Auto angefahren wurde. Es sieht so aus, als sei die linke Vorderpfote gebrochen. Der Unfall sei schon vor 14 Tagen passiert. Obwohl ich dem einen Wachmann meine Telefonnummer gegeben hatte, hat er mich nicht benachrichtigt als der Unfall passierte. Zur Sicherheit gebe ich dem anderen Wachmann nun auch meine Nummer, nehme die Hündin hoch und lege sie in den Käfig, den ich glücklicherweise dabei habe. 

In der Klinik stellt Dr. Sam fest, dass kein Bruch vorliegt, sondern eine Nervenverletzung. Ich sehe nun auch, dass die Oberseite der Pfote aufgeschürft ist. Es liegt der gleiche Fall wie bei Boss und Jina vor, die mir ja leider entwischt ist und die Klaus bisher am Wat Huay Yai noch nicht wiedergesehen hat. Da die Hündin, die ich Ann nenne, die Pfote nicht mehr gebrauchen kann, schlägt Dr. Sam eine Amputation vor, damit Ann die Pfote nicht über den Boden schleift. Ich stimme zu mit der Erfahrung, dass es Boss mit drei Beinen besser geht, als mit einem gelähmten Bein, dass er nicht mehr gebrauchen kann.