Montag, 6. Juli 2015

Morgens die übliche Routine. Gegen Mittag ruft mich Klaus an. Er hat einen Hund mit einem verletzten Vorderlauf an einem Tempel in Huay Yai gefunden. Ich bitte Klaus den Hund zu Dr. Sam zu bringen und fahre dann in die Klinik. Die Verletzung stellt sich als Nervenschaden heraus. Der Hund, den Klaus Jina nennt, zieht das Bein nach und dadurch haben sich mehrere Schürfwunden an der Vorderseite des Laufs gebildet. Ansonsten scheint Jina gesund zu sein. Jina hat sich die Verletzung schon vor einiger Zeit zugezogen hat, denn die Schürfwunden sind teilweise schon verheilt. Jinas Zustand erinnert mich an die Unfallverletzung, die Boss sich zugezogen hatte. Sein Vorderlauf musste schließlich amputiert werden. Die gleiche Prognose stellt Dr. Sam für Jina in Aussicht. Ich entscheide mich dafür, Jina erstmal zu mir zu nehmen um zu sehen, ob eine Amputation vermieden werden kann. 

Jina ist sehr ruhig und lässt alles willig mit sich geschehen und so verfrachte ich sie in die Box, fahre in die Thepprasit Road, liefere 30 kg Trockenfutter ab, und dann auch noch 15 kg bei Em auf dem Weg nach Hause. Da Jina bis zu diesem Zeitpunkt absolut pflegeleicht war, öffne ich die Boxentür und will sie auf den Arm nehmen, um sie in den Hof zu tragen. Sie wehrt sich aber plötzlich, beißt mir leicht in die Hand und läuft panisch davon. Ich folge ihr, aber sie verschwindet in den Buschbereich, der an unser Grundstück grenzt. Unverrichteter Dinge gehe ich zurück ins Haus und höre dort die Hunde anschlagen. Jina sitzt auf der anderen Seite der Mauer im Busch. Ich kämpfe mich durch das Unterholz und setze mich neben sie.  Als ich sie aber anfassen will schnappt sie nach mir, allerdings nur zur Warnung. Da ich weiter nichts für Jina tun kann, entferne ich mich wieder in der Hoffnung, dass sie in der Nähe bleibt. Nach Einbruch der Dunkelheit schaue ich erneut nach ihr, kann sie jedoch nicht mehr entdecken. 

Später am Abend ruft Em mich an und teilt mir mit, dass der Obdachlose vom Slumstrand gestorben sei. Einerseits tut es mir leid, dass ich ihm Patty während seiner letzten Tage vorenthalten habe, andererseits aber bin ich froh, dass ich sie vorerst vor einem ungewissen Schicksal bewahrt habe. 

Eine halbe Stunde später teilt Louise mir mit, dass sie jemanden gefunden habe, der sich für Cooper und Jagger interessiert. Nat hat einen Laden in der Thepprasit Soi 7, ganz in der Nähe wo die beiden Welpen leben. Ich rufe  Nat an und wir vereinbaren uns morgen Vormittag bei ihr zu treffen, damit sie sich Cooper und Jagger ansehen kann.