Samstag, 10. Oktober 2015

Ich beobachte morgens, dass Arnie sich etwas unkoordiniert bewegt und offenbar Orientierungsschwierigkeiten hat. Wenn ich ihn leicht anhebe und wieder absetze, knicken seine Vorderläufe ein. Arnies Zustand ist sehr besorgniserregend. 

Nachdem ich meine morgendlichen Arbeiten und die Medikamentenvergabe erledigt habe, fahre ich mit ihm und Nacho, der für eine jährliche Impfauffrischung dran ist, in die Klinik. Arnie wimmert nicht mehr als ich ihn aufhebe. Er wird an den Tropf gehängt. Dr. Sam verschreibt zwei Medikamente, gegen Bluthochdruck und Nierenschädigung. Nacho wird geimpft und da ich finde, dass sein Gaumen auch etwas blässlich ist und ich ihm deswegen seit einigen Tagen auf eine Doxicyclinkur gesetzt habe, lasse ich ihm Blut abnehmen. 

Mittags kommen Albi, Jeanette und Fabienne vorbei. Sie waren gestern schon bei uns und hatten nach einem Welpenrüden gefragt. Ich habe ja nur Rocco und den möchte ich noch nicht weggeben, bevor er nicht alle Impfungen und Tests hinter sich gebracht hat. Wie allen Besuchern, die zu uns kommen, ist ihnen Juma aufgefallen und sie wollten sich überlegen, sie vielleicht zu adoptieren. Nun haben sie sich entschieden, Juma tatsächlich aufzunehmen. Ich trage Juma in Albis Auto und bitte Fabienne, sich die ersten Stunden gut um Juma zu kümmern. Juma ist zwar von der unkomplizierten Sorte, aber doch eher sensibel und ihre gewohnte Umgebung zu verlassen und sich an neue Menschen zu gewöhnen ist doch immer etwas stressig für die Hunde. 

Arnie läuft zwar im Garten und Hof umher, aber es ist offensichtlich, dass er Probleme mit der Orientierung hat. Ich schaue in seine Augen und sehe, dass die Pupillen weit geöffnet sind und gräulich erscheinen. Arnie reagiert nicht auch meinen Zeigefinger, den ich vor ihm hin und her bewege. Er scheint erblindet zu sein. Solch eine plötzliche Erblindung aufgrund einer Netzhautdegeneration kann auftreten, wenn eine hormonelle Imbalance vorliegt. Die ist bei Arnie mit großer Wahrscheinlichkeit der Fall. Arnie frisst nicht sehr viel, aber trinkt gut. Er kommt gut mit den anderen Hunden zurecht, die wahrscheinlich merken, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist.

Am Nachmittag kommt Sek vorbei und wir fahren zum Tuk.com Parkhaus. Die Hündin, ich nenne sie Mum, liegt mit ihren Welpen immer noch unter dem gleichen Pick-up. Es gelingt uns die Welpen eines nach dem anderen einzusammeln und in die Box zu legen. Als alle drin sind, geht Mum von selbst in die Box. Leider finden wir einen achten Welpe tot unter dem Pick-up. Ich nehme auch ihn mit und begrabe ihn später. Überraschenderweise hat die ganze Aktion sehr gut geklappt und ich bin froh Mum und ihre sieben Welpen nun in Sicherheit zu wissen.