Samstag, 19. November 2011

Ein neuer Beginn
Am 18. Februar 2010 war ich schließlich wieder in Pattaya, zog in das Zimmer, in dem meine Möbel lagerten, und begann am Projekt zu arbeiten. Noch am selben Tag ging ich direkt zu meinem alten Apartment um nach Meow und Pussy zu schauen. Das Apartment war noch nicht weiter vermietet und so bat ich Rick mir die Schlüssel zu geben. Bis spät in die Nacht saß ich auf der Terrasse um auf die Katzen zu warten aber weder Meow noch Pussy zeigten sich.

In der Hoffnung, dass die Katzen irgendwann mal auftauchen würden, wartete ich nun jeden Abend auf der Terrasse und stellte auch Futter und Wasser hin. Zugang hatte ich über ein Abbruchhaus zwei Häuser weiter und von dort über die Terrassen der Nachbarhäuser. Futter und Wasser fanden auch Abnehmer und nach drei Tagen sah ich Lady auftauchen. Von Meow und Pussy aber weiterhin keine Spur.

Eines Tages Ende Februar entdeckte ich zwei Kätzchen, die vom Dach des Nachbarhauses zu mir herabschauten. Lady hatte offensichtlich wieder für Nachwuchs gesorgt. Nach ungefähr einer Woche kamen die beiden Kätzchen zögerlich herunter, um sich über die Futternäpfe herzumachen. Sobald ich ihr Geschlecht erkannte, gab ich ihnen Namen, wie ich es immer tue, wenn ich eine Beziehung zu einem Tier aufnehme. Unglücklicherweise überlebte nur Knurri; Lee erschien nach einem Monat nicht mehr und ich sah sie auch nie wieder.

Knurri nannte ich so, weil er häufig knurrte, nicht weil er ärgerlich war, sondern einfach nur so, war so seine Art. Knurri war sehr vorsichtig in allen seinen Bewegungen und hielt immer gehörigen Abstand von mir. Ich konnte ihn nur einmal anfassen und das war am letzten Tage seines jungen Lebens am 15. Februar 2011.

Ich fand ihn versteckt unter einem Haufen Gerümpel von einem verlassenen Haus. Er schrie jämmerlich und als ich genauer hinsah, stellte ich fest, dass er seine Hinterbeine nicht bewegen konnte und offensichtlich heftige Schmerzen hatte. Ich zog ihn vorsichtig aus dem Gerümpel, besorgte mir einen Korb und fuhr mit ihm in die Klinik.

Die Tierärztin teilte mir mit dass Knurris Rückgrat gebrochen sei und dass sie ihm nicht helfen könne. Sie empfahl ihn zu euthanisieren. In dem Moment, wo die Ärztin ihm die Spritze setzte, schaute mich Knurri voller Verzweiflung an und ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten.

Zurück in das Jahr 2010.
Am Abend des 17. März, als ich wie immer auf der Terrasse saß und gerade Lady und Knurri fütterte, sah ich wie ein großer schwarzer Kater auf der Brüstung der Nachbarterrasse entlang ging. Als der Kater näher kam, erkannte ich nicht dass es Meow war, aber als ich ihn ansprach, kam er auf mich zu, strich um meine Beine und ließ sich von mir streicheln. Ich hatte es ja schon fast aufgegeben ihn wieder zu sehen und war so erleichtert, ihn noch unter uns zu finden.