Mittwoch, 21. Juni 2017

Mittags fahre ich um Wan abzuholen. Wan kümmert sich um Hunde am Amari Hotel und die sind verschwunden. Sie hat keine klare Information darüber bekommen, ob sie von der Stadt abgeholt worden sind. Dennoch hat sie mich gebeten mit ihr nach Phutaluang zu fahren um nachzuforschen, ob die Hunde in das Lager dort verbracht wurden.

Das Lager in Phutaluang hat ja nicht den besten Ruf um es so zu sagen. Ich war häufig dort und habe mindestens ein Dutzend Hunde dort herausgeholt. Es kursierten Gerüchte, dass sich die Verhältnisse dort verschlechtert hätten, aber alle Hundefreunde die ich kenne, waren entweder nie oder schon lange nicht mehr im Lager gewesen. Etliche Freunde, die versucht hatten die Verhältnisse für die internierten Hunde dort zu verbessern, hatten irgendwann frustriert aufgegeben. Ich fahre also mit keinen guten Gefühlen nach Phutaluang; für Wan ist es der erste Besuch dort.

Am Zufahrtsweg zum Lager sehe ich, dass die Hinweisschilder geändert wurden und der Platz nun von einer Stiftung unterhalten wird. Vom verschlossenen Tor aus sehe ich, dass der Vorhof aufgeräumter aussieht. Ein Angestellter lässt uns herein und wir stellen uns bei einem Mann vor, der wie der Lagerleiter aussieht. Wan erklärt dem Mann ihr Anliegen. Ich gehe derweil durch das gesamte Lager, das ich ja gut kenne. Zu meiner Freude stelle ich fest, dass sich die Verhältnisse für die Hunde erheblich gebessert haben. Neue Gehege und Bauten sind entstanden, die Hunde haben mehr Freiraum und die meisten sind in offenen Gehegen untergebracht. Auf den ersten Blick scheinen die Hunde in weit besserem Zustand zu sein als bei meinen vergangenen Besuchen im Lager. Ich sehe nur einen Hund, dem es anscheinend nicht gut geht. Offensichtlich räudige Hunde sehe ich garnicht.

Nach meinem Rundgang teile ich dem Mann mit, dass ich einen anscheinend kranken Hund entdeckt habe. Der Mann sagt, dass der Hund behandelt werde. Da ich ihn fragend anschaue, sagte der Mann dass er Tierarzt sei, sein Name sei Kom. Wan und Khun Kom scheinen sich gut zu verstehen und Khun Kom berichtet ein wenig über seine Arbeit und zeigt uns eine Reihe von Medikamenten und Test Kits, die er verwendet um Parvo und Staupe zu erkennen. Er sterilisiere alle Hunde die ins Lager gebracht werden. Meine Frage, ob die Stadt Pattaya regelmäßig Hunde im Lager abliefere und ob es Tonys Foundation sei, bejaht er. Die Stadt liefere auch weiterhin Trockenfutter. Ich schaue ins Futterhaus und sehe an die hundert 20 Kilo Säcke gelagert. Auch Wan hat den Eindruck, dass die Hunde recht gut genährt sind. Zurzeit sollen 1,600 Hunde im Lager leben.

Wir fahren mit etwas erleichterten Gefühlen. Meine schlimmen Erwartungen jedenfalls sind nicht berechtigt gewesen. Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack, denn obwohl es den Hunden in Phutaluang nun etwas besser geht, müssen sie dennoch bis zu ihrem Ende in einem Gefängnis leben, wenn sie nicht das Glück haben adoptiert zu werden.

Nach Phutaluang fahren wir zum Bang Saray Shelter. Äußerlich sieht der Platz nicht viel besser aus, aber die Hunde haben den Vorteil sich auch außerhalb der Gehege zu bewegen und können verschwinden, sollten sie nicht bleiben wollen. Wan kennt etliche „meiner“ Hunde und sie erkennen auch sie wieder. Ich zeige Wan das Gelände und sie ist überrascht wie groß der Platz ist auf dem die Hunde sich aufhalten können.

Wir fahren weiter zum Wat Amparahm. Wan hatte mich vor einigen Jahren auf den Tempel aufmerksam gemacht und es mir ermöglicht, dort Hunde unterzubringen. Nachdem wir die Hunde versorgt haben fahre ich mit Wan zum Pinnacle, um nach Tayo zu sehen. Wir finden ihn auch, er läuft aber weg als er mich sieht. Glücklicherweise treffen wir auf einen Mann der am Strand arbeitet, der uns mitteilt, dass er Tayo wohl einfangen könne. Ich verabrede mit ihm morgen Vormittag einen erneuten Versuch zu unternehmen.