Ich besorge morgens Trockenfutter und treffe vor dem Sheltertor die üblichen Verdächtigen gesund und munter an. Auch die Hunde in den vorderen Bereichen sind in guter Stimmung. Bei meiner ersten Runde durch die Bereiche stelle ich fest, dass es auch dort den Hunden gut geht. Ich verteile Doxy an Dotty und an Chip und mache mich an die Säuberungsarbeiten, nachdem ich das Trockenfutter verstaut habe. Die Fütterung und die Auffüllung der Trinkwasserschalen schließen sich an. Nach einer erneuten Säuberungsrunde verlasse ich die bereits ruhenden Hunde.
Streunerhilfe Pattaya
Ich möchte hier beschreiben, wie ich dazu kam mich um Hunde und Katzen zu kümmern, die in Pattayas Straßen, Höfen, Märkten und Brachflächen ihr Dasein fristen. Es ist auch eine Dokumentation über meine Bemühungen und mein Scheitern ihnen zu einem besseren Leben zu verhelfen. Die Ereignisse von 2008 bis 2012 habe ich aus der Erinnerung verfasst. Seit 2012 dokumentiere ich meine Arbeit mit den Tieren täglich.
Montag, 20. Oktober 2025
Auf dem Wege zum Shelter schaue ich morgens nach den Parkhunden und am Shelter angekommen, treffe ich dort Dieter und Pai an, die schon fleißig bei der Arbeit sind. Ich muss nur die Medikamente verteilen und den Kot entsorgen. Auf dem Rückweg treffe ich wieder auf Naree, die im Slumgebiet gegenüber dem 7/11 umherstreift. Sie ist so ein lieber Hund und hat sich von ihrer schlimmen Beinverletzung, die sie vor einiger Zeit erlitten hatte, sehr gut erholt.
Sonntag, 19. Oktober 2025
Pai arbeitet bereits im Shelter, als ich dort morgens eintreffe. Ich verteile als Erstes Doxycyclin an Dotty und Chip und mache mich dann an die Säuberung der hinteren Bereiche, während Pai sich um das Haus und die vorderen Bereiche kümmert und dann mit der Fütterung beginnt. Nach Beendigung der Fütterung setzt Pai die Arbeiten in den hinteren Bereichen fort. Er hat einen Motormäher mitgebracht, mit dem das Gras kurzgehalten werden kann. Am frühen Nachmittag verlasse ich das Shelter und schaue nach den Pong-Park-Hunden. Ich entdecke dort Sharkey und Toto. Dodo, der an seinem vertrauten Platz liegt, verabreiche ich Augentropfen.
Samstag, 18. Oktober 2025
Auf dem Weg zum Shelter besorge ich morgens Trockenfutter und verstaue, im Shelter angekommen, die Säcke in der Küche. Bei meinem ersten Gang durch die Bereiche stelle ich mit Erleichterung fest, dass alle Hunde vollzählig und in guter Stimmung sind. Mit Dotty und Chip beginne ich eine Doxy-Kur. Insbesondere um Dotty mache ich mir Sorgen. Sie ist bereits zehn Jahre alt und scheint zu erblinden. Jake, der im Kennel nebenan liegt und bereits zwölf Jahre alt ist, macht sich dagegen noch recht gut.
Ich beginne dann mit der Säuberung des Hauses sowie sämtlicher Bereiche. Die Fütterung und die Auffüllung der Wasserbehälter schließen sich an. Nachdem alle wesentlichen Arbeiten getan sind, setze ich mich zu den Hunden im Haus, bis der Wassertank wieder aufgefüllt ist. Auf dem Heimweg halte ich im Pong-Park. Mit Daria und Sharkey mache ich eine Runde durch den Park, ohne auf weitere Parkhunde zu treffen.
Freitag, 17. Oktober 2025
Heute Vormittag treffe ich Pat gemeinsam mit Dieter und Pai im Shelter an. Pat füttert, Dieter kümmert sich um die Arbeiten im Hausbereich und Pai säubert die Bereiche. Er hat zudem wieder das gemähte Gras in einigen der hinteren Bereiche zusammengeharkt und in Plastiksäcke verstaut. Gemeinsam laden wir die Säcke auf den Pick-up und ich entsorge das Gras auf einem Brachland in der Nähe des Shelters.
Diese nicht gerade anstrengende Arbeit macht mir zu schaffen und das macht mir Sorgen. Wundern darüber muss ich mich allerdings nicht, denn ich werde in einem Monat 77 Jahre alt und kümmere mich nun schon seit 16 Jahren täglich um Straßenhunde. Diese Arbeit ist nicht nur zeitraubend und anstrengend, sondern auch psychisch belastend. Wenn ich dann wie gestern wieder den Verlust eines der Hunde verkraften muss, raubt mir das die letzten Kräfte. Bisher habe ich mich immer wieder von diesen Tiefschlägen erholt und hoffe, dass dies auch dieses Mal der Fall sein wird.
Donnerstag, 16. Oktober 2025
Ich habe am Vormittag in der Stadt zu tun und besuche bei der Gelegenheit Beppe auch mal wieder. Ihm und seinen Hunden geht es gut. Am frühen Nachmittag bin ich dann schließlich im Shelter. Unerwartet treffe ich dort Pai an, der eine Sonderschicht einlegt.
Bei meinem Gang durch die Bereiche sehe ich zu meinem Entsetzen einen toten Hund in einer der Salas im Dodger-Bereich liegen. Im ersten emotionalen Stressmoment bin ich nicht in der Lage auszumachen, welcher Hund es ist, denn allen Hunden im Dodger-Bereich und auch Shaina geht es gut. Schließlich stelle ich fest, dass in Shaina's Nachbarbereich Amy fehlt. Wie sie in den Dodger-Bereich gelangt ist, ist mir ein Rätsel. Sie muss in den Shaina-Bereich eingedrungen und von dort in den Dodger-Bereich gelangt sein.
Ich hatte Amy vor sieben Jahren gemeinsam mit ihren vier Welpen aufgenommen. Sie hatte mit ihren drei weiblichen Welpen Demi, Jade und Pearl ein Gehege geteilt und es war nie zu irgendwelchen Zwischenfällen gekommen. Demi war eine äußerst liebenswerte Hündin, die mit ihren Welpen harmonisch zusammenlebte und mir nie Probleme bereitet hatte.
Ich überlasse Pai die restlichen Arbeiten und bringe Amy in die NPW-Klinik zur Einäscherung. Am späten Nachmittag bin ich zurück im Shelter. Pai ist bereits gefahren. Er hat in einigen Bereichen das geschnittene Gras zusammengeharkt und in Plastiksäcke verstaut. Ich gehe noch einmal säubernd durch die Bereiche und bringe dann die Säcke in den Hausbereich. Mit schwerem Herzen verlasse ich die ruhenden Hunde einsetzender Dunkelheit.
Mittwoch, 15. Oktober 2025
Ich mache mich morgens auf den Weg zum Shelter. Dieter und Pai arbeiten dort bereits. Ich liefere Trockenfutter ab und mache mich dann auf den Weg zu den Tempelhunden in Baan Amphur. Im Futterladen deponiere ich wieder einen Sack Trockenfutter und bestelle 30 kg Reis für Ba Baet. Ich schaue dann nach Pema und finde sie im Gebäude nebenan. An der Tempelvorhalle begrüßen mich die gut gelaunten Victor, Talib und Dahn und bei meinem Gang den Strand entlang finden sich auch Kofi und Toto ein. Die Hunde, die bei den Booten liegen, sind ebenfalls vollzählig. Auf der Rückfahrt halte ich am Pong-Park und treffe dort auf Daria, Toto, Randy und Sharkey. Bei einsetzendem Gewitterregen finden wir Schutz in der Halle neben dem Parkplatz. In der Gewissheit, dass es auch den Parkhunden gut geht, mache ich mich auf den Heimweg.
Dienstag, 14. Oktober 2025
Das Wetter ist heute Vormittag wieder unbeständig, aber der Himmel klärt schließlich auf und ich mache mich auf den Weg zum Shelter. Nachdem ich das Haus und die Bereiche gereinigt habe, entsorge ich den Kot und beginne mit der Fütterung. Kaum habe ich die Hunde auch in den hinteren Bereichen versorgt, beginnt es wieder an dauerhaft zu regnen. Ich setze mich eine Zeitlang zu den Haushunden und beschließe dann den heutigen Arbeitstag am frühen Nachmittag.
Montag, 13. Oktober 2025
Bis zum frühen Nachmittag löst ein heftiger Regenschauer den nächsten ab, und die Wettervorhersage für diese Woche verheißt auch nichts Gutes. Nachdem der Himmel wieder etwas freundlicher aussieht, besorge ich Trockenfutter und mache mich dann auf den Weg zum Shelter. Der Ruheraum im Haus steht unter Wasser und die Außenbereiche sind mit Pfützen übersät. Die Hunde jedoch haben die Sturzfluten gut überstanden. Nachdem ich die Bereiche so gut wie möglich gesäubert habe, füttere ich. Danach gehe ich erneut säubernd durch die Bereiche und entsorge den Kot. Den Hunden gefällt das Wetter auch nicht, und so haben sie sich bereits zur Ruhe begeben, als ich sie am späten Nachmittag verlasse.