Donnerstag, 9. Mai 2019

Die Maurer verputzen weiter und ich säubere die Anlage. Die meisten Hunde sind nun in den hinteren Bereichen um die Verputzarbeiten nicht zu stören. Ich hole Kenji und Mee aus Meows Bereich. Kenji kommt erstmal in eine der fertig verputzten Buchten. Nun sind nur noch Edith und Big Boy draußen. Ich weiß nun auch wie Edith nach draußen gekommen ist – sie hat sich durch den Zaun gebissen. Ich verschließe das Loch mit Mauersteinen. Big Boy habe ich seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Er war ja nun allein, nachdem Amal sich entschlossen hatte, zu uns zu kommen. 

Bei den Säuberungsarbeiten im hintersten Bereich mache ich eine böse Entdeckung. Ich finde Felix tot auf. Er muss durch das Loch ins Innere gelangt sein und ist totgebissen worden. Warum er nicht in Meows Bereich, in dem er sich auskannte, zurückging ist mir ein Rätsel. 

Louise informiert mich darüber, dass Meow Handsome in die Najomtien Klinik gebracht hat. Handsome war ja unter meinem Auto als ich anfuhr. Es stellt sich nun heraus, dass er eine Fraktur des Rückgrats erlitten hat. Das ist der zweite Nackenschlag des Tages. Den dritten erlebe ich in der NPW Klinik. Joe hat zwar keinen neuen Anfall erlitten, aber reagiert nicht auf mich als ich ihn anspreche. Er hängt noch am Tropf und hat einen Katheter gesetzt bekommen. 

Manche Tage sind nur schwer zu verkraften und ich frage mich häufig warum ich mir das alles zumute. Es ist mein Pflicht- und Verantwortungsgefühl was mich weitermachen lässt meine noch halbwegs geistige Gesundheit täglich aufs Spiel zu setzen. Jedes Mal wenn ich in eine neue Phase eintrete, hoffe ich, dass die Arbeitsbelastung und der emotionale Stress geringer werden. Allerdings hat sich das stets als Illusion herausgestellt. Nun hoffe ich wiederum, wenn das Shelter fertiggestellt ist, ich ein wenig mehr Zeit für mich und die Hunde haben werde und nicht immer nur funktionieren muss. Wahrscheinlich ist diese Hoffnung erneut trügerisch und es warten neue Katastrophen auf mich.