Donnerstag, 31. Dezember 2015

Somchai und Ladid kommen heute Morgen, um mir bei der Gartenarbeit zu helfen. Sie erledigen nun das, was ich immer habe liegen lassen müssen, da ich genug mit den Hunden zu tun hatte. Ein Gelände, in dem sich 40 Hunde tummeln, in Schuss zu halten erfordert eine Menge Arbeit und ich bin froh, dass ich dafür nun auf absehbare Zeit eine Hilfe habe. 

Rhonda hat sich ebenfalls für heute angesagt. Nachdem ich die Hunde gefüttert und mit Medikamenten versorgt habe, machen wir uns wieder gemeinsam ans Zeckenpuhlen. Außer den Welpen nehmen wir uns einige der großen Hunde vor, die wir am Montag nicht geschafft hatten. Große Hunde zu entzecken geht auch allein, aber zu zweit ist es viel leichter, geht schneller und ist auch angenehmer für die Hunde. 

Um elf Uhr hole ich Amporn ab. Wir machen einen Abstecher zum Best, weil ich Rudi einsammeln möchte, um ihn zu duschen aber er macht offensichtlich einen Ausflug. Somchai und Ladid gehen so gegen zwölf. Der Garten sieht schon etwas aufgeräumter aus, aber es ist noch einiges für sie zu tun. Rhonda verabschiedet sich am frühen Nachmittag und will am kommenden Montag wiederkommen. 

Amporn kocht am Nachmittag Reis und füttert die Hunde. Die sind so wild auf den Reis, dass die Hölle losbricht als Amporn das Futter verteilt. Das ist bei mir auch nicht viel anders, wenn auch die Hunde ein wenig mehr Respekt vor mir haben, sodass dann die übelsten Übergriffe ausbleiben. 

Nachdem Amporn den verschütteten Reis zusammengefegt hat, reibt sie Nacho, Jira und Jaha mit Kreuzkümmelpulver ein, den sie mitgebracht hat. Sie sagt, dass bei regelmäßiger Anwendung alle Hautkrankheiten verschwinden werden. Ich bin skeptisch, aber ein Versuch ist es wert. 

Mit Einbruch der Dunkelheit verabschiedet sich Amporn von den Hunden und insbesondere von Mom und wir gehen zum Tor. Ich öffne es und gehe voran. Amporn bleibt dicht hinter mir wird aber von Sabai zu Seite gedrückt, die sich auch an mir vorbei zwängt. Sabai läuft freudig auf die Gasse vor dem Tor und wird im selben Moment von einem schnell fahrenden Motorcyclefahrer angefahren. Der Zusammenprall ist heftig. Der Fahrer stürzt und Sabai rennt davon. Sofort tauchen wie aus dem Nichts mindestens zehn Leute auf und begaffen die Szene. Der Fahrer sitzt auf der Straße, blutet am Kopf, an der Hand und hat sich auch das Knie aufgeschlagen. Ich bin kurz vor dem Abheben und Amporn muss mich erstmal wieder runterholen. Eine Ambulanz wird gerufen und der Mann wird ins Hospital gebracht. Amporn und ich fahren hinterher. 

Amporn hat den Umstehenden erzählt, dass Sabai ihr Hund sei und so ist das erstmal eine Thai - Thai Angelegenheit. Der diensthabende Arzt im Hospital stellt keine Brüche oder sonstige schwere Verletzungen fest und Amporn vereinbart mit dem Mann ihm ein Schmerzensgeld von 1,000 Baht zu geben. Ambulanz und Behandlung sind umsonst. 

Ich fahre Amporn nach Hause und zurück nach Mabprachan, um nach Sabai zu suchen. Erstaunlicherweise finde ich sie unversehrt auf dem Nachbargrundstück und trage sie ins Haus. Verwandte des Mannes tauchen auf und erklären, dass der Fall noch nicht erledigt sei, da die Kopfverletzung weiter untersucht werden müsse. Dies könne nur in Sri Racha gemacht werden. Amporn ruft mich in der Nacht an und sagt, dass wohl eine innere Blutung festgestellt worden sei. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass der Mann keinen Helm getragen hatte. 

Ich nehme Sabai für die Nacht mit zu mir, um sie weiter zu beobachten, kann aber keine Probleme an ihr feststellen. Sigi, die ich inzwischen informiert habe, möchte sicher gehen, dass keine verborgene Verletzung vorliegt und bittet mich Sabai morgen zur Untersuchung in eine Klinik zu bringen. 

Wollen wir mal hoffen, dass das Jahr 2016 ein wenig stressärmer werden wird als das zu Ende gehende Jahr mit dem Sahnehäubchen am weniger guten Schluss.