Mittwoch, 9. September 2015

Kami war über Nacht im Haus, damit sie weder Futter noch Wasser zu sich nimmt. Nach Erledigung meiner morgendlichen Arbeiten fahre ich sie in die Klinik. 

Von dort aus fahre ich zum Wat, um nach Kimchi und Nema zu schauen. Futter und Wasser sind noch reichlich vorhanden und so mache ich mit den Hunden unseren Strandgang. Eine Fischersfrau holt winzige Welpen unter einem Boot hervor. Ich dachte eigentlich, dass alle Hündinnen nun sterilisiert seien. Die Fischersfrau macht den ungeschickten Versuch mir die Welpen zu geben, da sie weiß, dass ich mich um Hunde kümmere. Ich bedeute ihr, dass die Welpen zur Mutter gehören und bringe ihr einen Beutel Trockenfutter. 

Nema hatte ich vor dem Strandgang schon in den Käfig gesteckt, damit sie mir nicht wieder entkommt. Ich fahre zurück zur Klinik und sie wird untersucht. Nema hat Fieber, ist dehydriert und da Dr. Sam ein Nierenproblem vermutet, wird ihr Blut abgenommen. Sie bleibt bis morgen in der Klinik. Der Bluttest wird Aufschluss geben, wie sie behandelt werden muss. 

Da mittlerweile der zytologische Test für Lek vorliegt, fahre ich ihn zur erneuten Untersuchung holen. Das Testergebnis hat ergeben, dass eine bakterielle Entzündung vorliegt. Tumorzellen sind nicht auffindbar. Ein Tumor kann jedoch nicht absolut ausgeschlossen werden. Dr. Sam schlägt eine Behandlung mit Amoksiklav und Itraconazole vor, da eine Pilzinfektion nicht ausgeschlossen werden kann. Da die Vergabe der Medikamente morgens und abends erfolgen muss, nehme ich Lek mit zu mir. 

Kami hat die Operation gut überstanden, hat jedoch keine rechte Lust weiter in der Klinik zu bleiben. Da ich aber nur einen Käfig dabei habe, vereinbare ich mit Dr. Sam sie noch heute zu holen wenn sie schwierig werden sollte. 

Zu Hause angekommen, lasse ich Lek sofort aus dem Käfig und da er ein großer Hund ist, schert er sich auch kaum um die ihn Umstehenden. Lek läuft durch Hof und Garten und wie es auch bei Kimba war, fangen nun Maisha, Yobo und noch ein paar der Kleinen an ihn anzubellen. Irgendwann ist es dann Lek zuviel und er jagt hinter einem der Kleinen her. Das ist nun das Signal für die anderen Solidartät zu zeigen und die ganze Meute bellt Lek an. Die Situation ist also wieder da. 

Irritierend für die Hunde ist wohl auch die Tatsache, dass Lek nicht richtig atmen kann und dadurch schnarchähnliche Laute von sich gibt. Irgendwann bin ich es satt und sperre Lek auf die Terrasse und verschließe sie. Erst spät in der Nacht sind die Hunde dann endlich ruhig. 

Während ich dies hier schreibe, liegen Isi, Selina, Rocco und Leila bei mir am Schreibtisch. Ui ist am Nachmittag zu ihrer Familie nach Lopburi gefahren und kommt erst morgen zurück. Ich hatte schon befürchtet, dass Rocco die ganze Nacht weinen würde, aber er hält sich tapfer. Isi ist superlieb und hat sich tagsüber auch recht gut in die Meute eingefügt. Ich hoffe, das bleibt auch so. 

Lennard und Luna verhalten sich nun, da ich sie schon ausquartieren wollte, wie ausgewechselt. Dass sie meine schwarzen Schwingungen empfangen haben, ist offensichtlich. Das sowas nicht nur mir passiert hat mir Roland bestätigt. Darya hatte sich drei Tage lang verkrochen und er überlegte schon ernsthaft sie zurückzugeben. Von der Minute an, kam sie hervor und schloss sich den anderen vier Hunden an. Ich nehme an, Hunde sind in gewisser Weise feinfühliger als wir Menschen.