Sonntag, 31. Mai 2015

Nachdem die Hunde versorgt sind mache ich mich auf den Weg zur Polizeistation. Der Farang ist pünktlich, die Anwälte trudeln um halb elf ein und der Versicherungsagent um elf. Auf den Motorradfahrer warten wir bis zwölf Uhr vergeblich. Immerhin macht der Agent Fotos und schreibt seinen Bericht. Den Schaden werde ich wohl ersetzt bekommen, aber die Schuldfrage ist ungeklärt, da nur meine Aussage vorliegt. 

Weil die Angelegenheit vertagt ist, wird wohl auch die Reparatur erst in Wochen vorgenommen werden. Immerhin ist das Auto fahrbereit, wenn auch der Rückspiegel nur mit Klebeband zusammengehalten wird und die Beifahrertür sich nicht mehr öffnen lässt. 

Während ich auf der Polizeistation im Außenbereich warte, ruft mich Dr. Sam an und teilt mir mit, dass Dr. One Zeit habe, die zweite Tollwutimpfung an den Tempelhunden vorzunehmen. Ich muss Dr. One leider absagen, freunde ich mich aber mit einer Hündin an, die unter dem Steintisch liegt, an dem ich sitze. Ich frage die Polizisten, ob der Hund jemandem gehöre und da das nicht der Fall ist, werde ich sie demnächst sterilisieren lassen. 

Nachdem ich mich von dem Versicherungsagenten verabschiedet habe, fahre ich in die Klinik. Wir verabreden die Impfaktion am kommenden Wochenende nachzuholen. Außerdem vereinbaren wir, dass ich Lennard und Blanca morgen früh zur Sterilisierung hereinbringe. 

Auf dem Wege nach Hause halte ich bei Em, um mich nach Nora zu erkundigen. Em teilt mir mit, dass es Nora gut gehe und dass sie sich wohl am Strand aufhalte. Ich laufe durch den Slum zum Strand runter, kann aber weder Nora noch Nicky oder Mudita entdecken. Dafür kommt mir ein Welpe entgegen und aus einer Unterkunft aus Blechen und Pappe entsteigt ein Obdachloser, der mich bittet den Welpen zu mir zu nehmen. Er sagt, dass er den Welpen für 300 Baht auf einem Markt gekauft habe, nun aber kein Geld mehr habe den Hund weiter zu füttern. 

Die etwa vier Monate alte Hündin ist bis auf eine Bisswunde auf dem Rücken in gutem Zustand. Ich kann natürlich nicht nein sagen und nehme sie mit nach Hause. Als ich Patty, so nenne ich sie, auf dem Hof herauslasse, wollen alle Hunde sie beschnuppern und das ist ein bisschen zu viel für die Kleine. So nehme ich sie wieder auf den Arm und mit ins Haus. Dort bleibt sie auch und nächtigt im Büro neben meinem Schlafzimmer.