Samstag, 1. November 2014

Ich bin um zwei Uhr bei Karin, um an einem Meeting mit Katherine teilzunehmen. Katherine hat Karin angeboten, uns bei unserer Arbeit zu helfen. Da sie in einer internationalen Schule unterrichtet, könnte sie Schulprojekte initiieren um die Kinder mit der Straßenhundearbeit bekannt zu machen. Katherine bietet auch an, sich um Adoptionsvermittlungen zu kümmern. 

Karin hat ein Problem mit Dang, einem Rüden, den sie aufgenommen hat, nachdem ihm jemand böse Schnittwunden zugefügt hat. Dang ist völlig genesen, aber hat die dumme Eigenart sich auf die Kühlerhaube von Autos zu legen. Deswegen fragt mich Karin, ob ich ihn nicht im Tempel unterbringen kann. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Dang und verspreche Karin es zu versuchen. 

Nach dem Meeting fahre ich auf dem Weg zum Wat in Tongklom vorbei. Es hat wieder angefangen zu regnen, und so treffe ich keine Leute im Restaurant an. Cleo begrüßt mich und auch Anika sehe ich unter einem der Tische liegen. Cleo ist wie immer zutraulich und auch Anika lässt sich von mir tätscheln. Auf der anderen Straßenseite sehe ich Aura. Ich gehe mit ihr zu der Röhre, in der ihre Welpen liegen. Um die Röhre herum steht das Wasser, aber jemand hat die Öffnungen mit Tüchern abgedeckt. Ich zähle noch sechs überlebende Welpen, die zusammengekuschelt auf einem nassen Handtuch liegen. Ich entferne das Handtuch und wische die Röhre trocken so gut es geht. Mehr kann ich für die Würmchen im Augenblick nicht tun.

Vor dem Haupteingang des Wat ist wieder Marktag. Ich treffe Babette und sie versichert mir, dass sie die Hunde jeden Tag gefüttert hat. Der Reis sei schon verbraucht und sie bittet mich um weitere 250 Baht, die ich ihr gebe.

In der Vorhalle sind alle Hunde beisammen. Ich sehe, dass noch Trockenfutter vorhanden ist und der Sack ist auch noch zu einem Drittel gefüllt. Anscheinend hat also Babette die Hunde täglich mit Reis gefüttert. Da es immer noch regnet, fällt der Strandgang aus. Ich säubere die Wasserbehälter und fülle sie auf. In der Strandhütte ist schon wieder die Schüssel mit dem Trockenfutter verschwunden, und so stelle ich eine neue Schüssel mit Trockenfutter für die Strandhunde in die Hütte. Zum Schluss versorge ich noch Tessa und Bonnie, die ich allerdings wieder nicht sehe.

Zurück in Pattaya schaue ich nach den Welpen. Der schwarze Rüde, ich nenne ihn Yaya, hat sich von den anderen Vieren abgesondert, da er verschiedentlich attackiert wurde. Ich stelle bei ihm und zwei anderen Welpen mehrere Bisswunden fest, die sie sich offensichtlich untereinander zugefügt haben. Ich habe nie zuvor bei einem Wurf derartige Aggressionen in so jungem Alter feststellen können.

Beim Best suche ich nach Rudi wieder vergeblich. Auch die Angestellten haben ihn seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Da es immer noch regnet fahre ich nur noch in den Slum, um Sanya und Mudita mit Medikamenten zu versorgen. Die Futterrunde muss wiederum ausfallen.