Dienstag, 4. November 2014

Fahre vor der Arbeit wieder beim Best vorbei, aber die Suche nach Rudi bleibt erfolglos. Ich entwurme die Welpen ein zweites Mal und flöße Lucy und Yaya Antibiotika ein. Die Schwellungen sind nicht zurückgegangen und so werde ich sie am Abend in einer der beiden Kliniken vorstellen, um mir eine zweite Meinung einzuholen. Im Karaoke Eingang lege ich Trockenfutter aus. Die Welpen sind nun entwöhnt und werden morgens von mir und abends von Wan gefüttert. Ich muss mir nun auch keine so großen Sorgen um sie machen wenn es regnet. Sie haben nun genug Erfahrung gesammelt, um sich vor der Nässe zu schützen. Der Verschlag, den ich ihnen gebaut habe, steht noch und ist recht wetterfest.

Nach Büroschluss fahre ich mit den Welpen in die Nongprue Klinik. Die Veterinärin dort öffnet Lucys Schwellung und es schießt eine eitrige Flüssigkeit heraus. Yayas Schwellung enthält keinen Eiter und wird nur antibiotisch behandelt. Die Veterinärin teilt mir mit, die Welpen morgen wieder sehen zu wollen, und so lasse ich sie in der Klinik. 

Auf dem Weg zurück nach Naklua kaufe ich einen Sack Trockenfutter und fahre dann zur Karaoke, wo ich Wan treffe, die die Hunde füttert. Ich teile ihr mit, dass Yaya und Lucy in der Klinik sind und verabreiche Nacho seine Medizin. Nacho geht es körperlich und auch psychisch sichtlich besser. 

Ich fahre weiter zum Best; Rudi bleibt verschwunden. Danach liefere ich das Trockenfutter im Slum ab und versorge Sanya mit ihren Medikamenten. Sie scheint nun schmerzfrei zu sein. Dem schwarzen Rüden gebe ich 16 mg Ivermectin. Mudita finde ich trotz Suche nicht.

Ich schaue danach nochmal nach Tiger und seinen drei Begleitern, um sie ebenfalls mit Ivermectin zu versorgen. Ich finde die Hunde wieder an dem Restaurant, an dem sie abends regelmäßig von den Angestellten mit Speiseresten gefüttert werden. Tiger ist der größte Straßenhund, den ich bisher gesehen habe und sieht furchteinflößend aus. Es gelingt mir dieses Mal ein wenig mehr sein Vertrauen zu gewinnen, indem ich mich zu ihm setze und ihm nach und nach 32 mg Ivermectin in Wurststückchen verpackt reiche. Tiger lässt sich nach kurzer Zeit streicheln und genießt meine Zuneigung. Die anderen drei Hunde, es sind zwei Hündinnen und ein weiterer Rüde, halten Abstand und ich muss einige Tricks anwenden, um auch ihnen jeweils ihre Ivermectin Einheiten geben zu können. Ein Rüde und eine der beiden Hündinnen sind schwer räudig, die andere Hündin zeigt keine offensichtlichen Symptome. Auch Tiger sieht verhältnismäßig gut aus. 

Ich bleibe lange bei den Hunden sitzen, damit sie sich an mich gewöhnen und taste mich immer weiter an Tiger heran, bis ich ihn schon fast ganz natürlich berühren kann, und er legt sich schließlich entspannt vor meine Füße. Es wird nicht einfach sein, den anderen drei Hunden in Zukunft ihre Ivermectin Einheiten zu geben, aber ich hoffe, dass sie mir irgendwann auch mal aus der Hand fressen, sodass Tiger ihnen die Wurststückchen nicht wegschnappen kann. Auf jeden Fall habe ich eine neue Aufgabe und bin auch ziemlich sicher, dass ich den Hunden etwas helfen kann.