Sonntag, 20. Oktober 2013

Am Mittag versuche ich die Behandlungsaktion der Hunde an der Thepprasit Road zu organisieren. Ich bitte Nick herauszufinden, ob der Mann am Pavillon da ist. Dann rufe ich die Ärztin an, dass wenn er zugegen ist, wir gegen ein Uhr dort hinfahren sollten. Nick ruft mich an, dass der Mann nicht da ist. Er will es noch mal in einer Stunde versuchen. Ich will aber nicht länger warten und mache mich auf den Weg zum Wat Ampharam. Dort angekommen teilt mir Nick mit, dass er den Mann wieder nicht angetroffen hat und so muss ich der Ärztin sagen, dass wir die Aktion auf das kommende Wochenende verschieben müssen.

Die Hunde sind ganz außer sich, als sie mich sehen und ich freue mich auch sie gesund und munter anzutreffen. Nachdem ich sie gefüttert habe, bekommen alle ein Halsband umgelegt und wir gehen zum Strand. Heute scheint mal wieder die Sonne und so setze ich mich unter einen Baum und lasse die Hunde herumlaufen. Nach einer Stunde sind sie müde und legen sich zu mir. So gegen halb fünf bezieht sich der Himmel und wir gehen zurück zur Vorhalle. Da fängt es dann auch schon sturzbachartig an zu schütten, sodass bald die Zugangswege unter Wasser stehen. Ich verteile Knochen an alle und auch an einen Rüden, der wohl schon seit Längerem seinen Platz abseits von den anderen Tempelhunden in der Nähe des Strandes gefunden hat. Ich hoffe er verträgt sich gut mit den Neuankömmlingen. Nachdem der Regen nachgelassen hat, verabschiede ich mich von den Hunden und fahre zurück zum Pattaya Bazaar.

Ich gehe direkt zum Verschlag und sehe, dass die Abdeckung entfernt wurde. Die Welpen sind verschwunden. Ich suche die Halle nach ihnen ab, und als ich an einem stillgelegten Fahrstuhl vorbeikomme, höre ich ein Kätzchen jämmerlich miauen. Irgendwie ist es in den Fahrstuhlschacht gelangt und kommt nicht mehr heraus. Der Spalt zwischen Türrahmen und Mauereinfassung ist zu schmal, dass es herauskommen kann. Das Kätzchen versucht eine Öffnung zu finden aber sein Köpfchen ist zu groß, als das ich hereinlangen könnte um es herauszuholen. Der Spalt zwischen Fahrstuhltürrahmen und Mauereinfassung am Fußende ist einfach zu  schmal, als dass ich das Kätzchen herausziehen könnte.

Allerdings erweitert sich der Spalt ein wenig in zwei Meter Höhe. Ich überlege was ich tun kann, um das Kätzchen herauszuholen und komme auf die Idee es mit einem Löffel, auf den es sich setzten müsste, auf zwei Meter hochzuheben, um es dann durch den erweiterten Spalt herauszuziehen. Ich fahre zum Tesco und entscheide mich für einen Bratenheber, der groß genug ist, dass sich das Kätzchen darauf setzen kann. Zurück am Fahrstuhl führe ich den Bratenheber in den Mauerspalt ein und tatsächlich setzt sich das Kätzchen darauf. Vorsichtig hebe ich den Bratenheber hoch bis auf an eine erste Strebe. Ich lange über die Strebe, bekomme den Kopf des Kätzchens zu fassen, ziehe den Bratenheber heraus, führe ihn über die Strebe wieder ein und setze das Kätzchen darauf.

Ich hebe den Bratenheber nun wieder an bis zur zweiten Strebe und wiederhole das Kunststück noch einmal. Dann hebe ich den Bratenheber bis auf die Höhe des erweiterten Spaltes, packe den Kopf des Kätzchens und es ist gerade so viel Platz, dass ich es herausziehen kann. Ich bin selbst erstaunt, dass diese Aktion so reibungslos und beim ersten Versuch geklappt hat, und betrachte die Rettung des Kätzchens als eines meiner größten Errungenschaften in diesem Leben, weil die Ausgangslage so aussichtslos erschien.

Ich nehme das Kätzchen auf den Arm und bringe es zu Amporn. Ich erzähle ihr die Geschichte und sie erklärt sich bereit, das Kätzchen aufzunehmen. Anschließend gehe ich noch mal in die Markthalle und suche alles abe, kann aber keine Spur der Welpen entdecken.

Ich gehe rüber zum Best und kaufe für die Hunde Rippchen, die ich an Cassie, Cora und Candy verteile. Dann gehe ich rüber zu Jos. Er teilt mir mit, dass seine Frau Jimbo fast zu fassen bekommen hatte aber er war dann doch schneller und ist ihr entwischt. Ich lasse ein paar Stückchen Fleisch für Jimbo da und fahre zum Talat wo mich die Prince und Ems Hunde erwarten. Alle bekommen ihren Anteil und dann verteile ich die letzten Knochen noch an Mom, Bobby, Diana und Charly.