Freitag, 31. Mai 2013

Nach meiner morgendlichen Fütterungsrunde ruft mich am Morgen Fred an und fragt mich, wann ich die obligatorischen 4,000 Baht überweisen könne, er sei total blank und könne kein Futter mehr kaufen. Ich überweise das Geld, nachdem ich mein Gehalt überwiesen bekommen habe.

Nach Büroschluss füttere ich die Hunde erneut, hole Knochen und fahre dann zu Mun und bringe ihr einen Sack Trockenfutter.

Später mache ich die Talat-Runde. Alle Hunde bekommen einen großen Knochen. Prince ist auch wieder da. Danach fahre ich zu Em und die Hunde dort bekommen auch alle ihren Knochen.

Fahre dann zu Das Massage Shop, um nach der TVT-Hündin zu sehen. Ich finde sie auf der Rückseite der Gebäudezeile und ich gebe ihr auch einen Knochen. Sie scheint mich wiedererkannt zu haben.

Fahre dann weiter um die Ecke um nach dem großen, schwarzen Hund zu schauen. Ich habe zwei Ivermectin Wurststückchen vorbereitet, die er willig frisst. Auch er bekommt danach einen Knochen. Die Massage-Girls haben ihn Dam getauft und so ist er für mich nun Dam 2. Dam ist, obwohl er gefährlich aussieht, zugänglich und lässt sich von mir streicheln. Ich denke wir werden auch Freunde werden.
Auf der Rückfahrt zum Apartment bekommen Josy, Kobi und Nico die letzten Knochen.

Ich fahre danach zu Amporn um ihr ein Päckchen Ivermectin zu bringen. Amporn erzählt mir, dass sie ihren Job im Hotel verloren hat, nachdem sie dem Hotelmanager erklärte, dass sie erst das vermisste Kätzchen suchen werde, bevor sie weiter arbeitet. Sie hat sich aber schon eine neue Arbeitsstelle besorgt und hat auch das Kätzchen gefunden. Nun ist die Katzenfamilie wieder vereint und die Katzenmutter wird nächste Woche sterilisiert. Ich sage ihr, dass ich von nun an ihre Schwester monatlich mit 2,000 Baht unterstützen werde.

Ich gehe danach in die Tiefgarage um die Wasserflaschen, die ich an der Futterstelle für Rosa und ihre Welpen deponiert habe, nachzufüllen und merke, dass irgendwas in der Luft liegt. Einige Rüden, die sich sonst vor der Karaoke aufhalten sind in der Tiefgarage und auch Karim und Boss, die sich unter Autos verkrochen haben. Ich versuche die beiden aus der Tiefgarage zu lotsen aber sie kommen nur kurz hervor und verkriechen sich dann wieder unter den Autos.

Ich gehe und fülle die Flaschen auf, und als ich wiederkomme, höre ich wütendes Gebell. Ich rufe kurz und alle sind still aber plötzlich dann jagen die Karaoke-Hunde Karim und Boss aus der Garage. Ich folge den Beiden und sehe Boss zwischen den Marktständen verschwinden. Ich gehe ihn suchen und finde Karim, der in der Mitte eines Ganges steht und versucht das Blut zu lecken, das aus einer offenbar hässlichen Wunde an seinen linken Vorderlauf schießt. Ich fasse sein Bein um die Blutung zu stillen, indem ich ein Papiertaschentuch auf die Wunde lege und fest zudrücke. Gleichzeitig rede ich mit Karim und drücke ihn. Das Blut quillt zwischen meinen Fingern heraus und verbreitet sich auf dem Gang aber ich kann nichts anderes machen als weiter zuzudrücken und hoffen, dass die Blutung irgendwann aufhört.

Als ich nach ein paar Minuten aufschaue, sehe ich mich zu meiner Überraschung von mindestens zwanzig Thai umrundet, die mir besorgt oder neugierig zuschauen. Eine ältere Frau bringt mir einen Stoß Papiertaschentücher und eine andere Eis. Eine weitere Frau kommt mit einem Tuch und bedeutet mir das Bein abzubinden. Mittlerweile blutet die Wunde aber nicht mehr so stark und Karim hat sich auch etwas beruhigt. Nach weiteren zehn Minuten ist die Blutung gestillt und ich säubere sie so gut es geht mit Eis. Der ganze Boden ist voller Blut und auch meine Hose hat ordentlich was abgekriegt aber ich bin froh das Karim wohl das Schlimmste überstanden hat und bin gerührt über die Anteilnahme der Leute. Ich gehe mit Karim zusammen aus dem Markt und eine Schar von Kindern folgt mir für die das wohl ein besonderes Erlebnis gewesen ist. Zwei kleine Mädchen sprechen mich an und sagen, dass sie Hunden Futter geben.

Mir ist bewusst, dass ich mit Worten niemanden überzeugen kann etwas für die Hunde zu tun. Aber vielleicht stoße ich ja bei irgendjemand etwas an einfach nur durch das, was ich tue. Ich habe ja auch schon bei etlichen Anderen durch ihr anerkennendes Lächeln bemerkt dass sie es gut finden, was ich mache.

Gegen Mitternacht fahre ich noch einmal zum Pattaya Bazaar in der Hoffnung Karim und Boss zu finden. Boss sehe ich nicht, aber Karim liegt an seinem bevorzugten Platz unter dem Lieferwagen vor dem Marktgelände. Die Wunde sieht nicht mehr so schlimm aus und blutet nicht mehr. Ich nehme an, dass die Blutung so stark war, weil eine Vene aufgerissen war.

Vor der Karaoke sehe ich Cassie mit Abby und Mog spielen. Die anderen Hunde sind nicht zu sehen.