Sonntag, 9. Dezember 2012

Ich hole mir morgens früh das Auto von Jörg und fahre mit Nico und Serena in die Klinik. Nico bekommt die zweite Chemo und Serena wird geröntgt damit sichergestellt wird, ob sie trächtig ist. Das Ergebnis bekomme ich telefonisch mitgeteilt.

Leilas Wunde sieht nicht besser aus. Sie ist bei der Wundversorgung ganz tapfer und lässt sich von mir halten und streicheln. Die Wunde unter ihrem Vorderbein lässt sich schlecht versorgen scheint aber nun bakterienfrei zu sein. Damit Leila sich den Verband nicht abreißt, muss sie einen Kragen tragen. Angenehm ist ihr Dasein zurzeit sicher nicht aber wenn ich sie mitnehmen würde, würde die Wunde wohl nie heilen.

Ich rufe dann Fred an um zu erfahren ob ich Arnie und Prince schon heute abholen muss. Seine lapidare Antwort darauf ist "Nein, musst du nicht."

Mir ist erst mal eine Last genommen und so fahre ich mit dem Scooter zum Tierasyl. Als ich ankomme, ist Fred schon wieder unterwegs aber das Tor ist immer offen und so gehe ich zu den Hunden in den hinteren Bereich und bleibe für zwei Stunden bei ihnen. Am liebsten würde ich ja alle Fünfe sofort mit mir nehmen und ich glaube sie würden mir auch willig folgen, aber das geht ja nun mal nicht.

Prince legt sich immer wieder mit Lucky, einem von Freds persönlichen Hunden, an. Ich mag Lucky und er mich anscheinend auch, und wenn ich ihn streichele, fängt Prince an zu knurren und Lucky knurrt zurück. Arnie ist ganz anhänglich und lässt kaum von mir ab. Scottie kommt auch häufig zu mir aber auf Lizzy und Shana muss ich immer erst zugehen. Sie sind sehr zurückhaltend, das hat aber weniger mit mir zu tun denn als ich mich mit einer neuen Hündin beschäftige, die vom ersten Augenblick auf mich zu kam, stürzen sich Shana und Lizzy eifersüchtig auf sie und beißen sie weg.

Es ist einfach so, dass die eingespielte Gemeinschaft zwischen mir und den Fünfen, so wie sie im Haus am Talat Rung Roht bestand, nicht mehr so natürlich funktioniert. Das ist ja auch kein Wunder. Ich bin aber davon überzeugt dass, wenn es mir mal möglich sein sollte sie wieder zu mir zu nehmen, sich die alte Ordnung wieder einspielen würde.

Nachdem ich wieder im Apartment bin, rufe ich Fred an und wir haben ein langes, gutes Gespräch. Er sagt mir, dass die Hunde eine seiner Lieblingskatzen getötet haben und er deshalb so reagiert hat. Ich verstehe ihn sehr gut, schließlich habe ich selbst zwei Katzen, ganz zu schweigen von all den Katzen, die ich in der Vergangenheit bei mir hatte.

Ich verspreche Fred mich um ein Haus zu kümmern, eine Zusage, dass es in Kürze damit klappt, kann ich ihm jedoch nicht geben.