Mittwoch, 19. September 2012

Ich hole mir um 6 Uhr das Auto und fahre zum Haus. Shana, Prince, Lizzy und Scottie sind anwesend, nicht aber Arnie. Ich füttere die Vier und suche danach zusammen mit Prince und Scottie den Talat ab, kann aber Arnie nicht finden. Auch alles Rufen und Pfeifen nützt nichts. Ich warte noch einige Minuten und versuche dann die Hunde ins Auto zu bekommen. Da sie aber Gefahr wittern, weichen sie mir aus, und da das Tor verschlossen ist, und sie sich durch das Gestänge zwängen können, ich aber nicht, habe ich ein Problem.

Schließlich bekomme ich als erste Lizzy zu fassen und hebe sie über die Mauer, wo sie auf der anderen Seite liegen bleibt, solange bis ich hinübergeklettert bin und sie aufnehmen und ins Auto tragen kann. Das gleiche Spiel gelingt mir mit Shana und Scottie bekomme ich vor dem Tor ohne Probleme zu fassen. Prince aber weicht mir aus und ich kann ihn mir erst schnappen, nachdem ich mit Engelszungen einige Minuten auf ihn eingeredet habe. Arnie ist immer noch nicht zu sehen und deswegen fahre ich los, da ich um 9 Uhr im Büro sein muss.

Fred muss seinen Sohn zur Schule fahren und kommt erst um halb neun zurück. Ich nutze die Zeit um den Hunden wieder Antibiotika zu verabreichen, da ich leider feststellen muss, dass die Operationswunden von Shana, Lizzy und Prince nicht gut aussehen. Sie machen aber mittlerweile nur noch ganz widerwillig mit. Bei der Prozedur spring Lizzy aus dem Wagen und lässt sich nicht mehr einfangen. Erst als Fred eintrifft und seine Hunde, die vor dem Tor liegen anfangen zu bellen, bekomme ich sie zu fassen. Sie wehrt sich angstvoll und beißt um sich, aber nur in die Luft und nicht in meine Hände oder zumindest nur ganz leicht. Es ist erstaunlich, wie viel Geistesgegenwart sie noch hat, obwohl sie total panisch ist.

Fred öffnet das Tor und ich fahre den Wagen in den Innenhof. Die Hunde nun aus dem Auto zu bekommen und in den hinteren Bereich zu tragen ist ein Akt, denn eine ganze Horde Hunde bellen in den Wagen hinein und vier Hunde heraus. Schließlich schaffen wir es Shana, Prince, Lizzy und Scottie in eine abgegrenzte Grünfläche zu tragen, wo ich sie erst mal beruhigen muss, was auch nicht leicht ist, da etliche Hunde am Zaun die Neuankömmlinge mit neugierigem Gebell begrüßen.

Ann ist nun auch dabei. Ich zeige ihr die Operationswunden und gebe ihr die noch verbliebenen Antibiotikatabletten und die Entzündungshemmer. Ich verabschiede mich von den Beiden da es schon 9 Uhr ist ohne zu versäumen Fred meine Unterstützung, nicht nur finanziell sondern auch anderweitig, zu versichern denn ich habe ein gutes Gefühl zu ihm und auch zu seiner Frau Ann.

Ich will versuchen noch heute Abend nach den Hunden zu schauen, sollte es nicht regnen. Spätestens am Wochenende werde ich mehr Zeit finden mit Fred darüber zu sprechen, wie ich ihm am Besten helfen kann. Er gibt mir die Telefonnummer von Tom, der für ihn eine Webseite gamacht hat und auch ein Facebook Account für ihn führt.

Zurück im Talat Rung Roht übergebe ich das Auto an Jörg und fahre danach noch schnell zum Haus, aber Arnie ist immer noch nicht zu sehen.

Es regnet zum Büroschluss nicht und so mache ich mich schnell auf den Weg nach Huay Yai. Bis zu Freds Hundeasyl sind es ja 23 Kilometer und es dämmert bereits um viertel nach sechs. Fred führt mich zu Shana, Prince, Lizzy und Scottie, die immer noch in der begrünten Abzäunung gehalten werden. Die Abzäunung grenzt an ein Seitengebäude in dem sich eine Reihe von gemauerten Buchten befinden in die sich die Vier zurückziehen können. Die Hunde begüßen mich herzlich; ich habe aber dennoch das Gefühl dass sie verunsichert sind seitdem sie von der Stadt in das Auffanglager verfrachtet wurden. Fred versichert mir jedoch dass sich sich gut einführen und es geht ihnen soweit recht gut. Ich begutachte die Operationswunden, die noch geschwollen sind und offensichtlich entzündet. Die Hunde werden weiterhin von Ann antibiotisch behandelt.

Ich fahre danach noch mal zum Talat Rung Roht und zum Haus um nach Arnie zu sehen, finde aber nur Bobby und Diana vor, die wohl überrascht sind mich in letzter Zeit so häufig zu sehen. Ich kann mich ja jetzt auch wieder ein wenig mehr um sie kümmern.

Ich stelle fest, dass offensichtlich jemand im Haus gewesen ist, denn die Wassertöpfe vor dem Haus sind geleert worden und das Vorhängeschloss entfernt, sodass das Tor wieder geöffnet werden kann. Anscheinend habe ich die Hunde gerade noch rechtzeitig herausgeholt. Hoffe nur dass sie Arnie nicht geschnappt haben.

Anschließend fahre ich noch nach Tonys Hunden schauen. Als sie mich in der Dunkelheit ausmachen, kommen Bella, Faye, Randy und Foxy auf mich zugelaufen und sind offensichtlich happy mich zu sehen. Selbst Faye und Foxy lassen sich streicheln.

Von Coco und Bessie sehe ich aber nichts. Dann mache ich an der anderen Seite des Geländes in der Nähe des Shops die Silhouette eines jungen Hundes aus und ich gehe mit den Hunden auf sie zu. Gegenüber des Shops an der Straße befindet sich ein leestehendes Shophaus, in dem ich Coco und zu meiner Überraschung auch Saddam finde. Bessie ist nicht zu sehen. Ich setze mich zu ihnen und besonders Saddam schmiegt sich ganz eng an mich. Er scheint wie die anderen körperlich einigermaßen in Ordnung zu sein, wenn auch Bella und Foxy leicht humpeln.

Nach einigen Minuten kommt der Wachmann, mit dem ich zuvor Probleme hatte mit seiner Frau nach draußen und als er mich sieht, fängt er wieder an mich zu beschimpfen. Seine Frau versucht ihn zu beruhigen aber er hält sich dran. Da ich keine Lust auf eine Auseinadersetzung habe, gehe ich wieder zum hinteren Bereich des Geländes, und da die großen Hunde mir folgen, setze ich mich noch ein Weilchen zu ihnen. Besonders Bella hat wohl einen Nachholbedarf an Streicheleinheiten und bleibt dicht bei mir sitzen.

Dann fahre ich noch mal zum Haus aber Arnie ist immer noch nicht zu sehen. Zum Schluss schaue ich noch nach Kobi, Nico, Serena und Rhonda.

Das war mal wieder ein langer Tag, aber mit halbwegs glücklichem Ende. Hoffe nur dass ich Arnie noch finde.