Ich hole mir um 6 Uhr das Auto und fahre zum Haus. Shana, Prince, Lizzy
und Scottie sind anwesend, nicht aber Arnie. Ich füttere die Vier und
suche danach zusammen mit Prince und Scottie den Talat ab, kann aber
Arnie nicht finden. Auch alles Rufen und Pfeifen nützt nichts. Ich warte
noch einige Minuten und versuche dann die Hunde ins Auto zu bekommen.
Da sie aber Gefahr wittern, weichen sie mir aus, und da das Tor
verschlossen ist, und sie sich durch das Gestänge zwängen können, ich
aber nicht, habe ich ein Problem.
Schließlich bekomme ich als erste Lizzy zu fassen und hebe sie über die
Mauer, wo sie auf der anderen Seite liegen bleibt, solange bis ich
hinübergeklettert bin und sie aufnehmen und ins Auto tragen kann. Das
gleiche Spiel gelingt mir mit Shana und Scottie bekomme ich vor dem Tor
ohne Probleme zu fassen. Prince aber weicht mir aus und ich kann ihn mir
erst schnappen, nachdem ich mit Engelszungen einige Minuten auf ihn
eingeredet habe. Arnie ist immer noch nicht zu sehen und deswegen fahre
ich los, da ich um 9 Uhr im Büro sein muss.
Fred muss seinen Sohn zur Schule fahren und kommt erst um halb neun
zurück. Ich nutze die Zeit um den Hunden wieder Antibiotika zu
verabreichen, da ich leider feststellen muss, dass die Operationswunden
von Shana, Lizzy und Prince nicht gut aussehen. Sie machen aber
mittlerweile nur noch ganz widerwillig mit. Bei der Prozedur spring
Lizzy aus dem Wagen und lässt sich nicht mehr einfangen. Erst als Fred
eintrifft und seine Hunde, die vor dem Tor liegen anfangen zu bellen,
bekomme ich sie zu fassen. Sie wehrt sich angstvoll und beißt um sich,
aber nur in die Luft und nicht in meine Hände oder zumindest nur ganz
leicht. Es ist erstaunlich, wie viel Geistesgegenwart sie noch hat,
obwohl sie total panisch ist.
Fred öffnet das Tor und ich fahre den Wagen in den Innenhof. Die Hunde
nun aus dem Auto zu bekommen und in den hinteren Bereich zu tragen ist
ein Akt, denn eine ganze Horde Hunde bellen in den Wagen hinein und vier
Hunde heraus. Schließlich schaffen wir es Shana, Prince, Lizzy und
Scottie in eine abgegrenzte Grünfläche zu tragen, wo ich sie erst mal
beruhigen muss, was auch nicht leicht ist, da etliche Hunde am Zaun die
Neuankömmlinge mit neugierigem Gebell begrüßen.
Ann ist nun auch dabei. Ich zeige ihr die Operationswunden und gebe ihr
die noch verbliebenen Antibiotikatabletten und die Entzündungshemmer. Ich verabschiede mich von den Beiden da es schon 9 Uhr ist ohne zu
versäumen Fred meine Unterstützung, nicht nur finanziell sondern auch
anderweitig, zu versichern denn ich habe ein gutes Gefühl zu ihm und
auch zu seiner Frau Ann.
Ich will versuchen noch heute Abend nach den Hunden zu schauen, sollte
es nicht regnen. Spätestens am Wochenende werde ich mehr Zeit finden mit
Fred darüber zu sprechen, wie ich ihm am Besten helfen kann. Er gibt
mir die Telefonnummer von Tom, der für ihn eine Webseite gamacht hat und
auch ein Facebook Account für ihn führt.
Zurück im Talat Rung Roht übergebe ich das Auto an Jörg und fahre danach
noch schnell zum Haus, aber Arnie ist immer noch nicht zu sehen.
Es regnet zum Büroschluss nicht und so mache ich mich schnell auf den
Weg nach Huay Yai. Bis zu Freds Hundeasyl sind es ja 23 Kilometer und
es dämmert bereits um viertel nach sechs. Fred führt mich zu Shana,
Prince, Lizzy und Scottie, die immer noch in der begrünten Abzäunung
gehalten werden. Die Abzäunung grenzt an ein Seitengebäude in dem sich
eine Reihe von gemauerten Buchten befinden in die sich die Vier
zurückziehen können. Die Hunde begüßen mich herzlich; ich habe aber
dennoch das Gefühl dass sie verunsichert sind seitdem sie von der Stadt
in das Auffanglager verfrachtet wurden. Fred versichert mir jedoch dass
sich sich gut einführen und es geht ihnen soweit recht gut. Ich begutachte die Operationswunden, die noch geschwollen sind und
offensichtlich entzündet. Die Hunde werden weiterhin von Ann
antibiotisch behandelt.
Ich fahre danach noch mal zum Talat Rung Roht und zum Haus um nach Arnie
zu sehen, finde aber nur Bobby und Diana vor, die wohl überrascht sind
mich in letzter Zeit so häufig zu sehen. Ich kann mich ja jetzt auch
wieder ein wenig mehr um sie kümmern.
Ich stelle fest, dass offensichtlich jemand im Haus gewesen ist, denn
die Wassertöpfe vor dem Haus sind geleert worden und das Vorhängeschloss
entfernt, sodass das Tor wieder geöffnet werden kann. Anscheinend habe
ich die Hunde gerade noch rechtzeitig herausgeholt. Hoffe nur dass sie
Arnie nicht geschnappt haben.
Anschließend fahre ich noch nach Tonys Hunden schauen. Als sie mich in
der Dunkelheit ausmachen, kommen Bella, Faye, Randy und Foxy auf mich
zugelaufen und sind offensichtlich happy mich zu sehen. Selbst Faye und
Foxy lassen sich streicheln.
Von Coco und Bessie sehe ich aber nichts. Dann mache ich an der anderen
Seite des Geländes in der Nähe des Shops die Silhouette eines jungen
Hundes aus und ich gehe mit den Hunden auf sie zu. Gegenüber des Shops
an der Straße befindet sich ein leestehendes Shophaus, in dem ich Coco
und zu meiner Überraschung auch Saddam finde. Bessie ist nicht zu sehen.
Ich setze mich zu ihnen und besonders Saddam schmiegt sich ganz eng an
mich. Er scheint wie die anderen körperlich einigermaßen in Ordnung zu
sein, wenn auch Bella und Foxy leicht humpeln.
Nach einigen Minuten kommt der Wachmann, mit dem ich zuvor Probleme
hatte mit seiner Frau nach draußen und als er mich sieht, fängt er
wieder an mich zu beschimpfen. Seine Frau versucht ihn zu beruhigen aber
er hält sich dran. Da ich keine Lust auf eine Auseinadersetzung habe,
gehe ich wieder zum hinteren Bereich des Geländes, und da die großen
Hunde mir folgen, setze ich mich noch ein Weilchen zu ihnen. Besonders
Bella hat wohl einen Nachholbedarf an Streicheleinheiten und bleibt
dicht bei mir sitzen.
Dann fahre ich noch mal zum Haus aber Arnie ist immer noch nicht zu
sehen. Zum Schluss schaue ich noch nach Kobi, Nico, Serena und Rhonda.
Das war mal wieder ein langer Tag, aber mit halbwegs glücklichem Ende. Hoffe nur dass ich Arnie noch finde.