Dienstag, 18. September 2012

Da es ausnahmsweise mal nach Büroschluss nicht regnet rufe ich Fred an, ob ich mir seine Anlage heute Abend anschauen kann. Er sagt zu und ich fahre mit dem Bike nach Huay Yai, wo er mich an einem Treffpunkt abholt, da sein Haus nicht leicht zu finden ist.

Schon vor der Anlage laufen einige Hunde herum und als Fred das Metalltor öffnet umringen mich mindestens ein Dutzend von ihnen, darunter zwei die wohl ebenso viel wiegen wie ich und mich fast umwerfen, als sie an mir hochspringen.

Fred zeigt mir kurz Teile der Anlage, die einen geräumigen und gepflegten Eindruck macht. In der Nähe des Wohnhauses sehe ich auch Ann, Freds Frau, die ebenfalls eine Schar von Hunden um sich hat. Fred erklärt mir, dass er mittlerweile ungefähr 150 Hunde in Pflege genommen hat und dass die Anlage ihr Fassungsvermögen schon überschritten hat. Da spare ich mir meine Frage ob er meine Fünfe auch noch aufnehmen kann erst mal auf.

In einer ruhigen Minute beschreibt Fred kurz seine gegenwärtige Situation: Er bringt monatlich ca. 150,000 Baht aus eigener Tasche auf. Alle Versuche, Spendengelder aufzutreiben, waren bis dato erfolglos. Fred hat deswegen schon ein Haus verkaufen müssen, um seine Kosten begleichen zu können.

Bevor ich fahre, fasse ich mir ein Herz und erkläre ihm, dass ich die Hunde schon aus dem Pattaya Auffanglager geholt habe und Angst habe, dass sie dort noch einmal landen, wenn ich sie länger im Haus belasse, und frage ihn ob er sie aufnehmen könne.

Nach Rücksprache mit Ann erklärt sich Fred dazu bereit und ich versichere ihm ihn mit mindestens 3,000 Baht monatlich zu unterstützen. Er lacht, für ihn ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Mal sehen, vielleicht kann ich ja auch etwas mehr aufbringen oder ihm anderweitig helfen. Fred erklärt sich sogar bereit die Hunde mit seinem Pick-up abzuholen und wir verabreden, uns am frühen Morgen im Talat Rung Roht zu treffen.

Da ich nach meiner Rückfahrt noch etwas mit Jörg zu besprechen habe, frage ich ihn, ob ich am frühen Morgen sein Auto haben könne. Ich glaube es würde sonst wohl schwierig werden alle Hunde davon zu überzeugen mit einem Fremden in einem Fahrzeug, das wohl so ähnlich für sie aussähe wie das, in dem sie von der Stadt abtransportiert worden waren, mitzufahren. Jörg sagt mir sein Auto zu und ich informiere Fred, dass ich ihm die Hunde am frühen Morgen bringen werde.