Samstag, 9. Juni 2012

Heute am Samstag erlaube ich mir ein wenig länger zu schlafen und versorge die Hunde erst nach Büroschluss am Mittag. Als ich am Haus ankomme, ist alles still und es bewegt sich erst etwas, als ich vor dem Tor auspacke, es ist Siesta angesagt und die Hunde haben auch keinen großen Appetit. Sugar versucht aufzustehen, als sie mich sieht. Vielleicht kommt sie ja doch noch auf die Beine, ich muss wohl Geduld mit ihr haben und das Beste hoffen. 

Auf dem Wege zum Apartment erwartet mich wie immer Jenny mit Josy im Schlepptau. Sie bekommen ja nie etwas von mir aber freuen sich immer über die Streicheleinheiten. Georgie ist auch auf dem Parkplatz und hat offensichtlich großen Hunger und so bekommt er seine Ration Trockenfutter am Geisterhäuschen. 

Am Nachmittag fahre ich bei Tony vorbei. Er gibt mir 3,500 Baht und verspricht mir am Abend noch mal 700 Baht zu geben, damit meine Kosten für den Trip nach Pakchong abgedeckt sind. Er ist nun zuversichtlich sein Apartment im Juli verkaufen zu können und damit dann flüssig zu sein. Der kleine Schwarze mit dem verletzten Beinchen hat schon wieder Pech gehabt. Er hat eine große Bisswunde am verletzten Beinchen, ist aber sehr tapfer und jammert nicht. Selbstverständlich wird die Wunde versorgt. 

Einige Tage zuvor erzählte mir Tony, dass einer der schwarzen Welpen sehr aggressiv sei und sich in andere Welpen verbeiße und selbst dann nicht loslasse, wenn man ihn hochhebt oder mit Wasser begießt. Er ist auch von der Freundin von Tonys Angestellten wieder zurückgegeben worden, da er das gleiche Verhalten mit dem anderen schwarz-weißen Welpen, den sie auch adoptiert hatte, gezeigt hatte. Nun darf ich selbst Zeuge seiner Aggressivität werden. Saddam, wie ich ihn nenne, verbeißt sich in Rico den verletzten Welpen, und selbst als ich ihn hochhebe, lässt er nicht locker. Erst als ihm mit der flachen Hand eine Lektion erteile, lässt er fahren. Ich nehme Saddam zur Brust und teile ihm unmissverständlich mit, dass ich so etwas nicht noch einmal sehen möchte. Bemerkenswerterweise springt er an mir noch, ich lasse ihn aber stehen und gehe in den Shop. Als ich wieder herauskomme, nehme ich Saddam hoch und er leckt mein Gesicht. Er scheint mir meine Ansage nicht übel genommen haben. Ich werde sein Verhalten weiter beobachten. 

Treffe nach Tony den Betreiber eines Internetforums. Er meint, ich könne im Forum einen Thread eröffnen und einen Link zu meinem Blog einstellen. Vielleicht erreiche ich damit Leute, die sich auch für die Straßentiere engagieren wollen und mich und Tony in unserer Arbeit unterstützen. 

Am Abend gibt es für die Hunde ein Menü aus Reis mit Nassfutter, Trockenfutter und Knochen für Groß und Klein sowie Hähnchen für die Kleinen und Knochen für die Großen. Sugar scheint es besser zu gehen, sie richtet sich von selbst auf und bleibt für einige Sekunden stehen, bevor sie sich wieder hinlegt. Shana kümmert sich um sie und leckt sie ab und auch ihre Brüder kommen ab und zu vorbei und sehen nach ihr. Sugar hat ein ausgesprochen angenehmes Wesen und ich hoffe, dass das Zusammensein mit den anderen Hunden, die sie ja schon von Anfang an kennt, ihr hilft wieder gesund zu werden. 

Auf dem Rückwege zum Apartment bekommt Old Man den Rest vom Reisfutter und Bobby und Diana, was noch vom Trockenfutter übrig geblieben ist.